"100 Jahre Frauenwahlrecht. Kunst im Plakat" - eine Aktion der Gedok Freiburg in der Meckelhalle der Sparkasse

Dass Frauen wählen und sich zur Wahl stellen dürfen, ist nicht so selbstverständlich, wie es heute erscheinen mag. Erst 1906 wurde in Finnland als erstem europäischem Land das Frauenwahlrecht eingeführt. In Deutschland war es 1918 so weit; Liechtenstein ließ sich bis 1984 damit Zeit. Und noch heute haben Frauen in manchen Ländern kein Recht zu wählen. Unter der Überschrift "100 Jahre Frauenwahlrecht. Kunst im Plakat" hat die Gedok Freiburg in Zusammenarbeit mit der Freiburger Stelle zur Gleichberechtigung der Frau eine Kunstaktion gestartet.

20 Plakate von 20 Künstlerinnen sind vom 19. Oktober bis 2. November in der Meckelhalle der Sparkasse Freiburg ausgestellt und auf Litfasssäulen im öffentlichen Raum der Stadt zu sehen. Michaela Höhlein-Dolde erinnert in Pop Art-Manier, IngOhmes mit dem Bildzitat von Delacroix’ Allegorie der Freiheit an den Kampf fürs Frauenwahlrecht. Bei Angelika Link ist er ein frecher Griff nach dem Apfel des Sündenfalls. In witziger Manier feiert Almut Quaas das Frauenwahlrecht als Errungenschaft für alle Zeiten: Frohgemut taucht eine pummelige Nudistin von heute in die Wellen der Zeit ein, in denen schemenhaft eine Frau eine Fahne schwingt. Auch die Frau in Ingrid Wieland-Authenrieths Plakat kann entspannt die Beine in die Luft strecken.

Ein prominentes Plakatmotiv ist das Kreuzchen: etwa bei Kathrin Deusch und Brigitte Liebel. "Ich wähle" – also bin ich, wäre bei Regine Pustan wohl zu ergänzen. Für Irmgard Maurer scheint das Frauenwahlrecht noch immer eine Baustelle zu sein. In der Tat: Schön wär’s, wenn Frauen entsprechend ihrem Anteil an der Bevölkerung auch in den Parlamenten vertreten wären – eine Aufgabe für die Zukunft.

Termine: Meckelhalle, Kaiser-Joseph-Str. 186, Freiburg. 19. Okt. bis 2. Nov., Mo, Do 9–18 Uhr, Di, Mi, Fr 9–17 Uhr

von Hans-Dieter Fronz