250 Jahre alte Menuette werden wieder aufgeführt

Heimatforscherin entdeckt Noten aus der Zeit um 1760 / Breisgau-Geschichtsverein organisiert Konzert in Staufen.

STAUFEN. Es war schon eine kleine Sensation, als vor zwei Jahren der Staufener Heimatforscherin Silke Guckes Notenhandschriften aus der Zeit um 1760 in die Hände fielen. Das war die Zeit von Carl Philipp Emanuel Bach und Joseph Haydn. Durch umfangreiche Nachforschungen ermittelte Guckes, dass die Noten aus dem Haushalt der Staufener Kaufmannsfamilie Martin stammten. Am Sonntag, 12. März, sollen die Menuette nun erstmals seit rund 250 Jahren wieder zum Klingen gebracht werden.

Die Musikstücke waren nicht von Franz Anton Martin komponiert worden, sondern von Joseph Anton Wallier, einem Jugendfreund des Staufener Kaufmanns. Leider erwiesen sich die für ein Streichertrio gesetzten Noten im Original zunächst als unspielbar. Dem Musikwissenschaftler Jürgen Braun gelang es aber, die Manuskripte so umzuschreiben, dass sie aufführbar wurden. Die frühklassischen Kompositionen, überwiegend Menuette, erwiesen sich dabei als herausragende Beispiele für die bürgerliche Musikkultur jener Zeit.

Zu hören sein werden die Menuette am Sonntag, 12. März, um 11 Uhr. Der Breisgau-Geschichtsverein hat eine Matinee organisiert und für das Konzert vier junge Freiburger Musiker engagiert: Elisa Schrape und Elias Falk (Violine), Rebecca Falk (Cello) und Raphael Zinner (Cembalo). In der Einführung wird Silke Guckes über ihre Entdeckung und die Geschichte der Familien Wallier und Martin sprechen. Jürgen Braun wird die Notenhandschriften musikalisch einordnen und bewerten.

Konzert: Sonntag, 12. März, 11 Uhr, Stubenhaus Staufen. Eintritt: 15 Euro, ermäßigt 8 Euro. Es gibt keinen Vorverkauf.
von Rainer Ruther
am Fr, 03. März 2017

Badens beste Erlebnisse