ANGESAGT

Lesung

Mit Martin Graff:

Martin Graff liest am Freitag, 20. Oktober, um 20 Uhr im Wartecksaal in Niederweiler . In "schonungsloser Freundschaft" und mit viel Witz und Humor beleuchtet Martin Graff die Eigenheiten und Unterschiede der beiden europäischen Hauptakteure und Nachbarn in Bezug auf ihr politisches, mediales, kulturelles, wirtschaftliches, gesellschaftliches und religiöses Leben sowie auf ihr in allen diesen Bereichen zu Tage tretendes Selbstverständnis. Er vertritt die These, dass die Ursachen der "Hassliebe" zwischen Deutschen und Franzosen im "lutherischen Urknall" zu suchen sind, der dem demokratischen Denken und seiner Entwicklung in Deutschland einen säkularen Weg bereitete, während Frankreich trotz bürgerlicher Revolution und gesetzlich verordneter Trennung von Staat und Kirche im Grunde katholisch-monarchisch geblieben ist. Martin Graff "vagabundiert" zwischen den Mentalitäten der beiden Nationen, Frankreich und Deutschland. Sein Anliegen ist es, die "Kopfgrenzen" zu sprengen und die Menschen zu einem Denken "zwischen den Nationen" zu bewegen, um Verständnis füreinander zu erlangen und ein vertrauensvolles Miteinander zu ermöglichen. Kenntnis und Akzeptanz der Stärken und Schwächen des jeweils anderen sollen zu einem gegenseitig befruchtenden Lernprozess führen. Graffs Blick zielt dabei stets auch auf Europa als Ganzes und auf die Probleme, die es aktuell und langfristig zu lösen hat. Dies gilt insbesondere für die wirtschaftliche Stabilität, den grenzüberschreitenden Arbeitsmarkt, die Sprachenpolitik, den Islamdiskurs und die Migrationsströme. Die Zeichen der Zeit fordern von den Beteiligten, über ihren "patr’idiotischen" Schatten zu springen, um zu einer Form des Zusammenlebens und Zusammenarbeitens zu finden, die individuellen und regionalen Besonderheiten Raum lässt, die Vielfalt und Einigkeit miteinander vereinbart und die erprobte Erfolgsrezepte neidlos zur Anwendung bringt, auch wenn sie nicht dem eigenen nationalen Geist entsprungen sind. Er ist mehrfacher Preisträger des Deutsch-Französischen Journalistenpreises und wurde mit dem deutschen Wirtschaftsfilmpreis ausgezeichnet. Der Eintritt kostet 9 Euro. Vorverkauf: Warteck in Niederweiler.

Wer nicht schreibt, bleibt dumm:

"Wer nicht schreibt, bleibt dumm" heißt das Buch von Maria-Anna Schulze Brüning, das sie am Mittwoch, 25. Oktober, um 20 Uhr in der Mediathek in Müllheim vorstellen wird. Die engagierte Lehrerin aus Nordrhein-Westfalen beobachtet seit Jahren, wie sich die Handschrift ihrer Schüler rapide verschlechtert. Handschrift und Rechtschreibung werden in den Grundschulen vernachlässigt und dem Experimentieren preisgegeben. Lernfreude und vernetztes Denken bleiben dabei auf der Strecke und Krakelschriften werden für Kinder immer mehr zum Handicap. Die erfahrene Pädagogin zeigt, welche Konzepte Schülern wirklich helfen, um aus einer "Sauklaue" eine Handschrift zu machen. Maria-Anna Schulze-Brüning ist seit über 25 Jahren Lehrerin an einer Gesamtschule in Hamm. Der Abend wird veranstaltet von der Mediathek in Kooperation mit der Rosenburgschule Müllheim. Eintritt: fünf Euro, Reservierungen in der Mediathek unter Tel. 07631/747760.
von bz
am Mi, 18. Oktober 2017

Badens beste Erlebnisse