Wandertipp

Der Auenwildnispfad am Rhein bei Neuried ist ein zauberhaftes Erlebnis

Der Auenwildnispfad in Neuried-Altenheim führt vorbei an schmalen Armen des Altrhein und an breiten Überflutungsflächen. Für die Kinder wartet hinter jeder Biegung ein neues Abenteuer.

Wer oft mit Kindern in der Natur ist, weiß, dass es manchmal verflixt schwer ist, sie zum Laufen zu motivieren. Auf dem Auenwildnispfad in Neuried-Altenheim ist das kein Thema. Dort sind die Kleinen meist schneller als die Großen. Weil sie die Leiter zum Aussichtspunkt flinker oben sind. Weil sie im Balancieren auf rutschigen Baumstämmen mehr Übung haben. Und weil hinter der nächsten Biegung ein neues Abenteuer ruft.

Ein mächtiger Baumriese liegt quer über dem Weg. Drüber oder drunter durch? Während wir Erwachsenen noch überlegen, hat sich sich Mael (6) bereits behände darüber geschwungen und Emil (4) geschickt unten durch geduckt. Schon sind sie um die nächste Kurve verschwunden. "Papa, komm schnell, da ist was zum Klettern", schallt das Rufen durch den Auwald.

Der Auenwildnispfad ist ein zauberhaftes Erlebnis

Über schmale Stege und mächtige Brücken, durch feuchte Wiesen und über verwurzelte Pfade führt unser Weg durch die Auenwildnis in der Ortenau, mal an schmalen Altrheinarmen, mal an breiten Überflutungsflächen entlang. Die Wintersonne scheint milde durch die kahlen Äste und taucht die Landschaft in ein sanftes Licht. Später ziehen sanfte Nebelschwaden über die Wasseroberfläche.

Es mag wunderschön sein, wenn es im Frühjahr grünt und blüht oder wenn der Auwald im Sommer Erfrischung bietet. Aber gerade jetzt im Winter ist ein Spaziergang auf dem Auenwildnispfad ein zauberhaftes Erlebnis – wenn Eiskristalle die Ränder des Efeus nachzeichnen, wenn der Nebel um die Bäume zieht und vor allem, wenn die Kinder ganz sicher sind, dass dort in der dunklen Baumhöhle eine Wichtelfamilie wohnt.

Kleine Abenteurer kommen voll auf ihre Kosten

Auch andere Auwaldbewohner treffen wir: Als wir gemütlich am Stamm einer Eiche sitzen, kommt plötzlich Bewegung ins stille Wasser. Ein Knacken, ein Platschen und pfeilschnell saust ein pelziges Etwas durch den Bach. Huch! Das wollen wir genauer sehen, hocken uns mucksmäuschenstill auf den Boden und haben Glück: Wieder knackt es, wieder platscht es und ein zweites Fellbündel flitzt durchs Wasser. Bisamratten! Bald entdecken wir im Dickicht ihren Bau, aber die scheuen Tierchen bleiben verschwunden.

Macht nichts, wir wandern weiter. Bald liegen herabgefallene Äste quer über dem Pfad. Mael macht einen großen Sprung und ist schon drüber. Aber, oh nein, dahinter ist der Boden ganz schon feucht und glitschig. Wuuuup macht es – und der Sechsjährige liegt mitten im Matsch. Kein Ding für einen echten Abenteurer, Hände abgewischt und weiter. Damit muss man hier rechnen, schließlich sind wir in der kleinen Wildnis nahe des Rheins, wo der Boden oft durchtränkt ist von Hochwasser und die Stege feucht und rutschig sind. Dass die Natur weitgehend sich selbst überlassen wird, macht den besonderen Reiz aus.

Einzelne Abschnitte des Pfads können überschwemmt sein

Das führt aber auch dazu, dass der Pfad manchmal nicht passierbar ist. Darum sollten Besucher unbedingt die Ampelmarkierung am Startpunkt ernst nehmen. Erreicht der Wasserstand die rote Markierung, darf der Pfad nicht begangen werden. Reicht das Wasser bis zur gelben Markierung, sind einzelne Pfadabschnitte überschwemmt oder sehr matschig.

Wir haben uns vorab auf der Internetseite der Gemeinde Neuried angesehen, wie hoch der Wasserstand des Rheins ist, damit lassen sich Rückschlüsse auf die Begehbarkeit des Pfades ziehen. In jedem Fall aber ist es sinnvoll, Wanderschuhe oder Gummistiefel mit Profil zu tragen und die kleineren Abenteurer mit Matschhosen auszustatten.

Der Einstieg in den Pfad ist versteckt

Nicht ganz so leicht zu finden ist übrigens der Einstieg in den Pfad. Nachdem wir am "Europäischen Forum am Rhein", einem modernen Gebäude mit Restaurant, Theater und Tabakverkauf, einen Parkplatz ergattert haben, sind wir erstmal ratlos. Zwar informiert eine große Infotafel über alle Details des Auenwildnispfads. Wo’s losgeht, aber verrät sie nicht.

Nach einigem Suchen merken wir: Wir müssen nördlich des Gebäudes hinunter, unter der Straße nach Frankreich hindurch, direkt links abbiegen und am Polder Altenheim, dem Hochwasserrückhalteraum, entlang. Irgendwann beginnt dann die Beschilderung und wir sind glücklich, dem hektischen Treiben zu entfliehen. Nicht mehr lange – und wir sind ganz umgeben von der Schönheit der Auenwildnis.
Anfahrt: Aus Freiburg kommend die A5 an der Ausfahrt Offenburg verlassen und auf die L98 Richtung Straßburg fahren. Nach 7 km befinden sich am Rhein das Europäische Forum und ein großer Parkplatz.
Wichtig: Vor dem Ausflug in diesem Dokument checken, ob der Pfad begehbar ist.
Weitere Infos zum Pfad auf neuried.net

Silke KohlmannEin mächtiger Baumriese liegt quer über dem Weg. Drüber oder drunter durch? Während wir Erwachsenen noch überlegen, hat sich sich Mael (6) bereits behände darüber geschwungen und Emil (4) geschickt unten durch geduckt. Schon sind sie um die nächste Kurve verschwunden. "Papa, komm schnell, da ist was zum Klettern", schallt das Rufen durch den Auwald.

Über schmale Stege und mächtige Brücken, durch feuchte Wiesen und über verwurzelte Pfade führt unser Weg durch die Auenwildnis in der Ortenau, mal an schmalen Altrheinarmen, mal an breiten Überflutungsflächen entlang. Die Wintersonne scheint milde durch die kahlen Äste und taucht die Landschaft in ein sanftes Licht. Später ziehen sanfte Nebelschwaden über die Wasseroberfläche.

Es mag wunderschön sein, wenn es im Frühjahr grünt und blüht oder wenn der Auwald im Sommer Erfrischung bietet. Aber gerade jetzt im Winter ist ein Spaziergang auf dem Auenwildnispfad ein zauberhaftes Erlebnis – wenn Eiskristalle die Ränder des Efeus nachzeichnen, wenn der Nebel um die Bäume zieht und vor allem, wenn die Kinder ganz sicher sind, dass dort in der dunklen Baumhöhle eine Wichtelfamilie wohnt.

Auch andere Auwaldbewohner treffen wir: Als wir gemütlich am Stamm einer Eiche sitzen, kommt plötzlich Bewegung ins stille Wasser. Ein Knacken, ein Platschen und pfeilschnell saust ein pelziges Etwas durch den Bach. Huch! Das wollen wir genauer sehen, hocken uns mucksmäuschenstill auf den Boden und haben Glück: Wieder knackt es, wieder platscht es und ein zweites Fellbündel flitzt durchs Wasser. Bisamratten! Bald entdecken wir im Dickicht ihren Bau, aber die scheuen Tierchen bleiben verschwunden.

Macht nichts, wir wandern weiter. Bald liegen herabgefallene Äste quer über dem Pfad. Mael macht einen großen Sprung und ist schon drüber. Aber, oh nein, dahinter ist der Boden ganz schon feucht und glitschig. Wuuuup macht es – und der Sechsjährige liegt mitten im Matsch. Kein Ding für einen echten Abenteurer, Hände abgewischt und weiter. Damit muss man hier rechnen, schließlich sind wir in der kleinen Wildnis nahe des Rheins, wo der Boden oft durchtränkt ist von Hochwasser und die Stege feucht und rutschig sind. Dass die Natur weitgehend sich selbst überlassen wird, macht den besonderen Reiz aus.

Das führt aber auch dazu, dass der Pfad manchmal nicht passierbar ist. Darum sollten Besucher unbedingt die Ampelmarkierung am Startpunkt ernst nehmen. Erreicht der Wasserstand die rote Markierung, darf der Pfad nicht begangen werden. Reicht das Wasser bis zur gelben Markierung, sind einzelne Pfadabschnitte überschwemmt oder sehr matschig. Wir haben uns vorab auf der Internetseite der Gemeinde Neuried angesehen, wie hoch der Wasserstand des Rheins ist, damit lassen sich Rückschlüsse auf die Begehbarkeit des Pfades ziehen. In jedem Fall aber ist es sinnvoll, Wanderschuhe oder Gummistiefel mit Profil zu tragen und die kleineren Abenteurer mit Matschhosen auszustatten.

Nicht ganz so leicht zu finden ist übrigens der Einstieg in den Pfad. Nachdem wir am "Europäischen Forum am Rhein", einem modernen Gebäude mit Restaurant, Theater und Tabakverkauf, einen Parkplatz ergattert haben, sind wir erstmal ratlos. Zwar informiert eine große Infotafel über alle Details des Auenwildnispfads. Wo’s losgeht, aber verrät sie nicht. Nach einigem Suchen merken wir: Wir müssen nördlich des Gebäudes hinunter, unter der Straße nach Frankreich hindurch, direkt links abbiegen und am Polder Altenheim, dem Hochwasserrückhalteraum, entlang. Irgendwann beginnt dann die Beschilderung und wir sind glücklich, dem hektischen Treiben zu entfliehen. Nicht mehr lange – und wir sind ganz umgeben von der Schönheit der Auenwildnis.
Anfahrt: Aus Freiburg kommend die A5 an der Ausfahrt Offenburg verlassen und auf die L98 Richtung Straßburg fahren. Nach 7 km befinden sich am Rhein das Europäische Forum und ein großer Parkplatz.
Wichtig: Vor dem Ausflug checken, ob der Pfad begehbar ist: http://mehr.bz/augo
Weitere Infos zum Pfad:
http://www.neuried.net/wandern.html
von skn
am So, 12. Januar 2020 um 08:38 Uhr

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