Mumien sind wie ein Fenster in die Vergangenheit – eine spektakuläre Ausstellung im Mannheimer Zeughaus öffnet es. Die Wissenschaftler des "German Mummy Project" konnten einige Geheimnisse lüften.
Der etwa 35 bis 45 Jahre alte Mann starb sehr wahrscheinlich an einem Tumor der Hirnanhangdrüse. Die Diagnose konnte allerdings erst rund 2000 Jahre nach seinem Tod gestellt werden und das auch nur auf Umwegen. Denn bei dem Toten handelt es sich um eine Mumie aus dem alten Ägypten. Man hatte ihm, so die damalige Praxis, das Gehirn durch die Nase mit einem Haken entfernt und dann flüssige Balsamierungssubstanzen ins Innere des Schädels gegossen, die aushärteten und sich als dichte Masse erhielten.
Die Wissenschaftler kamen dem Tumor dennoch auf die Spur: Er hatte ein Wachstumshormon ausgeschüttet, wodurch sich die Schädelbasis veränderte, wie die Untersuchung der Mumie im Computertomographen ergab. Der Mann wies Symptome von Akromegalie auf, so wird die Verdickung an Knochen und Weichgewebe genannt, etwa am Gesicht, an Händen und Füßen. Schätzungsweise leiden heute 3000 bis 6000 Menschen in Deutschland an dieser Krankheit, die durch eine ...