Seit dem Amtsantritt von Bahnchef Rüdiger Grube hat sich der Umgangston zwischen Bahn und den Anwohnern entlang der geplanten Neubaustrecke verändert.
Er sei gekommen, um zuzuhören. Um zu schauen und Eindrücke zu sammeln. "Aus dem 25. Stock des Bahntowers am Potsdamer Platz sieht die Welt anders aus als wenn man hier steht." Diesen Satz sagt Rüdiger Grube an fast jeder Station seiner zweitägigen Erkundungstour, die den Bahnchef von Offenburg nach Weil-Haltingen führt. Der Satz lässt sich als Eingeständnis alter Fehler deuten. Er ist zugleich als Einladung gemeint. Zeigt mir, wo euch der Schuh drückt, zeigt mir eure Realität. Direkt und ohne Scheu.
Karina Florido-Martins hat den Mann, der seit 16 Monaten die Bahn führt, genau so verstanden. Am 10. September war das, da war der Vorstandsvorsitzende der DB Mobility Logistics in Bad Krozingen. Er hörte sich an, was ihm die Bürgermeister und Landräte zu sagen haben zu den Plänen der Bahn für den viergleisigen Ausbau. Vor den Türen hatten sich Hunderte zum Protest versammelt. Die junge Frau ging auf den Konzernvorsitzenden zu, trug ihre Klagen vor und fügte hinzu: "Sie müssten mal ...