Bessere Noten und mehr Interesse für Mathe und Physik: Studien sehen viele Vorteile bei Mädchenschulen. Aber Schülerinnen aus Freiburg erzählen auch von großem Leistungsdruck.
Es ist halb acht Uhr am Morgen, über Freiburg hängt eine graue Wolkendecke. Gerade noch war es recht ruhig in der Eisenbahnstraße. Doch es dauert nur ein paar Minuten, dann strömen von allen Seiten Mädchen über das Kopfsteinpflaster. Im Getümmel sind kleine Mädchen mit schweren Rucksäcken, junge Frauen mit schicken Handtaschen, überall weiße Sneaker, Turnbeutel, Kopfhörer in den Ohren. Nach und nach verschluckt ein grauer Gebäudekomplex mit bunten Farbtupfern die Mädchen. Aus dem Inneren ertönt ein Gong. Ein paar letzte Rucksackträgerinnen huschen in Richtung Eingang, über dem in silberner Schrift "St. Ursula Gymnasium" steht. Dann ist die Eisenbahnstraße wieder so gut wie leer.
BZ-Talk: Freiburger Schülerinnen erzählen vom Alltag auf einer Mädchenschule
Lukas Schönauer schwingt seine Tasche über die Schultern, läuft aus dem Lehrerzimmer heraus und geht die breiten Treppen nach oben. "Morgen", grüßt er ein paar Schülerinnen, die ihm entgegenkommen. Vor dem Raum, den der 32-Jährige ansteuert, sitzen schon einige Mädchen neben der Tür an die Wand gelehnt. Sie rappeln sich langsam auf, als sie ihren Lehrer kommen sehen. Schönauer unterrichtet an diesem Morgen Naturwissenschaft und Technik (NWT) in einer zehnten Klasse. Für dieses Profilfach hat sich die 17-köpfige Gruppe – alles Mädchen – in der achten Klasse entschieden. Alternativen wären Musik, Spanisch oder Latein gewesen.
Studien sehen mehr Selbstvertrauen bei Schülerinnen einer Mädchenschule
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