Birkendorf wird zur Narrenhochburg

Am 11. und 12. Februar steigt das 37. Kleggau Narrentreffen / Örtliche Narrenzunft ist bereit für närrisches Großspektakel.

ÜHLINGEN-BIRKENDORF. "Beim Narrentreffen 2017 trifft sich bei uns die ganze Welt, wer hat das schönste Partyzelt". Und um dies herauszufinden, lädt die Narrenzunft Birkendorf zum 37. Kleggau-Narrentreffen am Samstag, 11. und Sonntag, 12. Februar, nach Birkendorf ein. Mit Narrenmesse, Nachtumzug, buntem Abend in der Halle, Festmeile in der Ortsmitte, Hexensprung und Guggenmusiken sowie einem großen Umzug am Sonntag haben die Verantwortlichen für das närrische Großspektakel ein riesiges Programm zusammengestellt.

Die Fünfte Jahreszeit hat noch nicht wirklich begonnen. In der kleinen Gemeinde Birkendorf dreht sich aber bereits seit Wochen alles um das Thema Fastnacht. Auch wenn die traditionelle Dorffasnet mit Wiiberobed, Schmutzigem Dunnschdig, Elferratsball oder Straßenfasnet immer mit von der Partie ist, im Mittelpunkt steht in diesem Jahr das 37. Kleggau-Narrentreffen, das am Samstag, 11. und Sonntag, 12. Februar, in Birkendorf stattfindet. In der Ortsmitte werden drei Bühnen aufgestellt, die komplette Ortsdurchfahrt soll nicht nur beim großen Umzug am Sonntag, sondern bereits während dem Nachtumzug am Samstag gesperrt werden. Für die Verpflegung der vielen Narren und Gäste ist durch die Beteiligung der Birkendorfer Vereine in der gesamten Ortsmitte gesorgt. Übrigens wird sich die gesamte Festmeile glasfrei präsentieren. Getränke werden nur in Bechern aus Kunststoff ausgeschenkt. Für die Becher wird ein Pfand erhoben. Um einen reibungslosen Ablauf zu gewähren, können die Becher an jedem Stand zurückgegeben werden. "Bis auf den Zunftmeisterempfang wird es an beiden Tagen weder Glas noch Flaschen geben, auch beim bunten Abend in der Halle nicht", betonte Narrenchef Michael Werner im Gespräch mit der Badischen Zeitung.
Narrenvereinigung Kleggau e.V.
Die närrische Vereinigung besteht seit 1977. Damals setzten sich Hermann Abert und Peter Günthart zusammen, um die Gründung eines Narrenverbandes zu diskutieren. Im November 1977 trafen sich interessierte Vereine und Zünfte im Zunftheim der Narrenzunft Bohnenviertel Hohentengen, beschlossen wurde die Bildung einer Kommission zur Vorbereitung einer Gründungsversammlung. Diese fand am 11. Januar 1978 im Gasthaus Löwen in Erzingen statt. Hier gab man sich den Namen "Narrenvereinigung Kleggau" in Anlehnung an den geschichtlichen Namen der ehemaligen Landgrafschaft.

Die nagelneue Vereinigung setzte sich vier Ziele: "1. Förderung und Pflege des heimatlichen Fasnachtsbrauchtums mit besonderer Beachtung örtlich gewachsener Bräuche. 2. Beratung der Mitglieder bei der Entwicklung und Einführung neuer Formen und Bräuche, die der landschafts- und ortsgebundenen Fasnacht nicht zuwiderlaufen. 3. Anregung und Förderung des Kontaktes und Erfahrungsaustausches unter den Mitgliedern. 4. Durchführung von Narrentreffen von Mitgliedern".

Rombachwiibli und Elferrat
Die Narrenzunft Birkendorf ist Mitglied seit 1982. Die Wiibli verdanken übrigens ihre Existenz einer Sage, in der erzählt wird, wie eine Bäuerin vom Rombachhof ihren Ehemann wegen eines Liebhabers mit Kaffee, dem sie Gift beigemischt hatte, umbringt. Als Strafe findet sie auch nach ihrem Tode keine Ruhe und muss nun verstärkt in der Fastnachtszeit gift- und kaffeemahlend durch die Lande ziehen. Die Maske des Rombachwiibli (entworfen und geschnitzt von Heiner Stoll) mit ihrem verschmitzten, hinterlistigen Gesicht und dem bunten Häs ist insgesamt eine sehr schöne Narrenfigur.

Bedingt durch den Zusammenschluss der Wiibli mit dem Elferrat, der sich bereits seit 1937 in Birkendorf um die Fasnacht bemühte, änderten die Narren 1986 die Satzung. Die Narrenzunft Rombachwiibli hieß fortan Narrenzunft Birkendorf. Zur Zunft zählen: die Wiibli, der Elferrat, die Garde, die Zunftmusik und der "Narrenpolizei". Die Aufgaben in der Fastnachtszeit sind in Birkendorf streng geregelt. Der Elferrat zeichnet für den Bunten Abend und die Fastnachtszeitung verantwortlich, während die Wiibli für die Straßen- und Kinderfastnacht zuständig sind.

Weitere Daten aus der Vereinsgeschichte: 1987, 1998 Durchführung des Kleggauer Narrentreffens, 1998 Gastgeber bei Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft Südwestdeutscher Narrenvereinigungen und Verbände, 1990, 1996 und 2001 Durchführung Herbstkonvent.
von Wilfried Dieckmann
am Do, 09. Februar 2017

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