Party

Danny Krivit, Joe Claussell und François Kevorkian legen im Basler Moon Club auf

Danny Krivit, Joe Claussell und François Kevorkian legen im Basler Moon Club auf.

Ein kulturelles Erbe bewahren. Das klingt ganz schön museal, nach Restaurierungsbedarf und Denkmalpflege. Alles andere, was man von einem Club erwartet, der seinem Selbstverständnis nach immer auch eine Experimentierbühne für aktuelle musikalische Strömungen und unterschiedliche soziale Normen ist.

Diesen Anspruch hatten Clubs im New York der Siebziger und Achtziger. The Gallery, The Saint, Paradise Garage und vor allem The Loft im East Village in Manhattan. David Mancuso gründete diesen als exklusiven Wohnzimmerclub. Die erste Party fand unter dem Motto "Love Saves The Day" am Valentinstag 1970 statt. Bis zu seinem Tod im November 2016 stellte der 1944 geborene Mancuso die Musik und seine Gäste in den Mittelpunkt. Als Discjockey blieb er selbst im Hintergrund. Einer seiner Gäste war François Kevorkian, der 1975 als 21-Jähriger aus Frankreich nach New York gezogen war. Irgendwann forderte Mancuso ihn auf, mit ihm im Wechsel Platten aufzulegen. So fasste Kevorkian Fuß in der New Yorker DJ-Szene und verinnerlichte, worum es David Mancuso auf seinen Partys ging: Ein Gefühl der Zusammengehörigkeit schaffen und die Menschen durch Musik in Liebe zu vereinen.

Das wollen Kevorkian und seine Mitstreiter Danny Krivit und Joaquin "Joe" Claussell, ebenfalls prägende Figuren aus dem Nachtleben New Yorks, auch auf ihren "Body & Soul"-Partys. Sie starteten damit 1996, in einer Zeit, als Rudy Giuliani, New Yorks Bürgermeister von 1994 bis 2001, administrative Hürden für das Nachtleben aufgestellt hatte. Dass die Partyreihe "Body & Soul" heute noch besteht, beweist: Musik und Liebe halten allem stand. Das zu bewahren, ist alles andere als museal.

Termin: Basel, Body & Soul,
Moon Club, Sa, 23. Feb., 23 Uhr
von Bernhard Amelung
am Fr, 22. Februar 2019

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