Kunst

Das Kunstmuseum Stuttgart zeigt Werke von vier Aspiranten auf den Sparda Kunstpreis

Das Kunstmuseum Stuttgart zeigt Werke von vier Aspiranten auf den Sparda Kunstpreis.

Der mit 20 000 Euro dotierte Sparda Kunstpreis wird vom Kunstmuseum Stuttgart und der Sparda Bank Baden-Württemberg im zweijährigen Turnus vergeben. Themenschwerpunkt ist diesmal die künstlerische Fotografie. Nominiert sind je zwei Künstlerinnen und Künstler mit Bezug zum Ländle. Seit kurzem füllt das Quartett den Kunstkubus am Schlossplatz mit Fotokunst.

Bis zu den 60er Jahren galt Fotografie als rein abbildende Kunstform. Seitdem interessiert sie sich in wachsendem Maße konzeptuell stärker als für die einem Gegenstand zugeschriebene Bedeutung für die Bedingungen und den Prozess der Bedeutungskonstruktion selbst. Die Fotoserien von Sinje Dillenkofer geben dem Ganzen eine weitere Drehung. Ihr geht es nicht mehr so sehr um die Bedeutung der abgebildeten Gegenstände wie leerer Behälter. Vielmehr verweisen ihre Objekte auf Abwesendes als eigentlichen Bedeutungsträger. Annette Kelms Arbeiten zitieren traditionelle Genres der Fotografie wie das Stillleben; freilich nur, um beim Betrachter einen offenen Prozess in Gang zu setzen, ihn zu einer Reflexion seiner Sehgewohnheiten einzuladen. Kelm lässt ihn gewissermaßen bei der eigenen Bedeutungsproduktion zusehen.

Eine Pfingstrose ist eine Pfingstrose ist eine Pfingstrose? Ja, aber vielleicht auch noch einiges mehr. Peter Granser interessiert sich für Urbanisierung. Eine chinesische Metropole versinkt im Smog, doch die Ästhetik des im Lichtschein von LED-Reklame reflektierten Feinstaubs wird zum trügerischen farbigen Glücksversprechen. Armin Linke reflektiert über den Bedeutungswandel des eigenen Mediums in einer Zeit, die massenhaft produzierte Digitalfotografien zum Rohstoff für die Zukunft degradiert.

Termine: Kunstmuseum Stuttgart, Kleiner Schlossplatz 1. Bis 23. Juni, Di bis So 10–18 Uhr, Fr bis 21 Uhr
von Hans-Dieter Fronz
am Fr, 22. März 2019

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