Termin

Der Kunstverein Gundelfingen lädt zu einem Abend über Tod und Teufel

"Wir alle müssen uns irgendwann mit dem Tod befassen" sagt Ulrike Bach, Vorsitzende des Kunstvereins Gundelfingen. Am Samstag lädt der Verein zum Event "Tod und Teufel in Musik und Literatur".

BZ: "Tod und Teufel" – das lässt wenig Optimismus, dafür bittere und schwere Kost vermuten. Wie kommt der Kunstverein dazu, mit einem solch dunklen Thema ins Jahr zu starten?

Bach: Das ist gar nicht so schlimm. Ich habe das Konzert schon einmal gehört. Es handelt sich dabei um wunderschöne Musik aus mehreren Jahrhunderten. Die drei Musiker haben das Grundkonzept für dieses Thema zusammengestellt. Es ist natürlich ein düsteres und unheimliches Thema, aber es gehört zum Leben. In anderen Jahrhunderten ist man ganz anders mit dem Tod umgegangen – viel natürlicher. Heute möchte man ihn möglichst wegschieben. Aber es ist ja so, dass wir alle irgendwann so enden und wir uns mit dem Tod befassen müssen.
Zur Person

Ulrike Bach ist seit zwölf Jahren Vorsitzende des Kunstvereins Gundelfingen. Die ehemalige Lehrerin leitete außerdem mehrere Jahre ehrenamtlich eine Musikgruppe im evangelischen Kindergarten.

BZ: Was für Geschichten von Tod und Teufel erzählen die Künstler an diesem Abend?

Bach: Da gibt es etwa das Gedicht "Der Tod und das Mädchen" von Matthias Claudius, das Franz Schubert vertont hat. Der Tod begegnet darin dem Mädchen mit Beschwichtigung, Ruhe und Sanftheit. Dieses Kunstlied beginnt in D-Moll und endet in optimistischem D-Dur. Die Lieder sind nicht alle getragen und langsam. So etwa das zunächst sehr lustig klingende Flohlied des Mephisto aus dem Faust. Dabei sitzen Studenten, Mephisto und Faust zusammen in Auerbachs Keller und unterhalten sich darüber, dass der König einen großen Floh und seine Geschwister als Minister einstellt. Die Königin und der Hofstaat leiden sehr unter diesen und können durch ihre Stiche sogar sterben.

BZ: Welche musikalischen Epochen und Genres werden dabei durchstreift?

Bach: Von Schubert über Schumann und Mussorgksi sind aus drei Jahrhunderten viele bedeutende Komponisten vertreten, etwa auch Brahms oder Beethoven, der das Flohlied vertonte. Aus Bizets Oper Carmen singen die Künstler Habanera. Bei diesem Streifzug durch die Musikgeschichte gefällt mir, wie die Künstler den Abend insgesamt gestalten. Sie führen die Zuhörer durch die Musik- und Literaturgeschichte, indem sie die meisten Stücke moderieren und erklären.
Termin

Das Konzert "Tod und Teufel" mit Lena Sutor-Wernich (Alt), Karsten Müller (Bass) und Christine Schandelmeyer (Klavier) findet am Samstag, 18. Januar 2020, um 19.30 Uhr im Kultur- und Vereinshaus, Vörstetter Straße 7, in Gundelfingen statt; Eintritt: zwölf Euro. Karten gibt es nur an der Abendkasse.
von Gabriele Fässler
am Fr, 17. Januar 2020 um 12:39 Uhr

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