Der unkonventionelle Weltreisende

Das Musée Würth in Erstein zeigt bis in den März 2020 Werke von José de Guimarães.

José de Guimarães zählt zu den bemerkenswertesten Persönlichkeiten der zeitgenössischen Kunst; seine Ausbildung zum Ingenieur, sein Künstlerblick, sein Ansatz als Anthropologe und seine Sammlerleidenschaft vereinen sich seit nun mehr als 60 Jahren in einer grafischen Sprache und farbenfrohen Farbpalette, heißt es in einer Pressemeldung des Musée Würth. Bis zum 15. März 2020 zeigt das Museum in Erstein nun zahlreich seiner Werke.

Nach ersten Pop-Art-Werken regte ihn die Entdeckung von Angola, Mexiko und Japan zu einer expressiven Kunst in ihrem ursprünglichen Zustand an; einer Art brut, die jahrhundertealte Kulturen und die Moderne miteinander in den Dialog treten lässt. So entwickelte José de Guimarães sein eigenes Vokabular. Es beruht auf dem Schneiden, Fragmentieren und Versetzen von Zeichen, die er seit seinem grundlegenden afrikanischen Alphabet (1971-1974), das hier zu sehen ist, bis zu den monumentalen urbanen Kunstwerken (seit den 1990er-Jahren) bis heute auf den verschiedensten Untergrundmaterialien kombiniert.

Das Werk von José de Guimarães wurde in den 80er- und 90er-Jahren international anerkannt; in Frankreich hingegen war er zunächst kaum bekannt, wurde jedoch bald überall eingeladen. Das Schaffen dieses unermüdlichen, zutiefst antikonformistischen Künstlers zeugt von seiner Vision einer sich kontinuierlich erneuernden Welt, die er durchquert und aus deren Wurzeln er schöpft.

"Wir freuen uns, heute in einer der wenigen ihm in Frankreich gewidmeten Retrospektiven die kreative Route dieses außergewöhnlichen transkulturellen Nomaden nachzuvollziehen. Wir wollen den Künstler und Anthropologen zeigen, weshalb wir sowohl eine repräsentative Auswahl seiner Werke – aus der Sammlung Würth, die zahlreiche Werke des Künstlers umfasst – als auch afrikanische Kunstwerke aus seiner umfangreichen persönlichen Sammlung präsentieren", schreibt die Museumsdirektorin Marie-France Bertrand zur Ausstellung.



Information

Das Museum ist geöffnet dienstags bis samstags von 10 bis 17 Uhr, sonntags von 10 bis 18 Uhr. Der Eintritt ist frei. Weitere Infos unter http://www.musee-wurth.fr/?lang=de
von bz
am Di, 01. Oktober 2019

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