Der Wider-Sinn in den Bildern

Aktuelle Ausstellung in der Fondation Fernet-Branca.

Die Fondation Fernet-Branca in Saint-Louis präsentiert noch bis zum 6. Mai die Künstler Tomi Ungerer, Glen Baxter, Roland Topor, Didier Paquignon und Nelly Maurel in der gemeinsamen Ausstellung "Wider-Sinn".

Der Sinn der Dinge lässt sich manchmal besser erfassen, wenn ihr Widersinn in Bildern offen gelegt wird. Hinter diesem Vorgehen verbirgt sich das Anliegen, wichtige Themen, die die Freiheit, den menschlichen Körper, Krieg oder Hass berühren, anzusprechen und dem Betrachter vor Augen zu führen. Manchmal dient auch der Humor auch dazu, Poetisches oder Surrealistisches in die alltägliche Realität einfließen zu lassen, um die Sinne zu betören, sich zu berauschen, und die reale Welt in ein milderes, ungewöhnliches und wunderliches Licht zu tauchen.

Skeptisch unter die Lupe nimmt der Elsässer Tomi Ungerer die moderne Gesellschaft. In seinen Feder- und Bleistiftzeichnungen setzt er sich kritisch mit der Konsumgesellschaft auseinander, nimmt aber satirisch auch am politischen Weltgeschehen teil, etwa in den 60er-Jahren, als er eine Plakatserie gegen den Vietnamkrieg auflegte.

Der Brite Glen Baxter ist für seine surrealistischen und absurden Zeichnungen bekannt. Er entwickelte eine Vorliebe für abstruse, ironische Szenen, die neben dem Widersinn den Betrachter oft auch erschaudern lassen.

Als Pressezeichner begann Roland Topor seine Laufbahn, in der er stets mit dem Leben konfrontiert wurde. Seine Gedanken dazu äußert er vor allem mit Zeichnungen, aber auch mit Texten. Dabei wird Topor als ein mit einem Stift bewaffneter Denker gesehen, der sich dem allgemeinen Konsens entzieht und Widersprüche aufdeckt. Und Diedier Paquignon greift zur Feder, um für ihn absurde Zeitungsmeldungen in Bilder umzusetzen, etwa einen Bericht aus dem Jahr 2007, der beschreibt, wie ein aggressiver Hase in Österreich ein Rentnerehepaar angreift und darauf hin erschossen wurde. Solche Meldungen sammelt Paquignon und zeichnet und druckt sie im Monotypieverfahren. Einen Blick hinter die Dinge wirft Nelly Maurel mit ihren Bildern. Dabei will verstehen, wie Dinge funktionieren, wie sie wahrgenommen werden, welchen Sinn sie haben.

Weitere Informationen unter fondationfernet-branca.org
von bz
am Mi, 28. März 2018

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