Die grüne Insel auf Großleinwand

Marco Schweier hält am kommenden Montag einen Multimedia-Reisevortrag über Irlands wilde Küsten im Kurhaus von Kirchzarten.

KIRCHZARTEN. Marco Schweier hat für den Fotoclub Dreisamtal schon einige Vorträge über die zusammen mit seiner Frau Barbara unternommenen Reisen durch die ganze Welt gehalten. Nun bietet er am kommenden Montagabend, 3. Februar, das visuelle und erlebnisreiche Resümee einer vierwöchigen Tour rund um die vom Atlantik und der Irischen See umgebenen Insel an.

Das Reisefieber war bei den Schweiers schon 1983 während ihrer Studentenzeit ausgebrochen, und sie legten den Grundstein für diese Leidenschaft mit einer ausgedehnten Backpacker-Weltreise durch Australien, Neuseeland, Indien und Asien. Da Marco Schweier schon damals begeistert fotografiert und es hierbei im Laufe der Zeit zur Meisterschaft gebracht hat und sich zudem bestens mit der multimedialen Präsentation seiner Bilder auskennt, sind die hohe Qualität und der informative Unterhaltungswert seiner Vorträge allseits anerkannt.

Als sich Nachwuchs ankündigte, traten die beiden sonst nur mit Zelt und Rucksack reisenden Globetrotter kürzer, verbrachten ihre Familienurlaube mehrere Jahre an griechischen Stränden, "aber die Sehnsucht blieb", wie beide versichern. Marco Schweier schwirrte in dieser Zeit als Vertriebsleiter bei IBM weiterhin beruflich durch die ganze Welt und hängte, wenn möglich, an die Business-Termine private Zeit zur Erkundung ferner Ziele dran. Später, die Kinder waren größer geworden, erwachte das Reisevirus wieder, und die Schweiers reihten ausgedehnte Trips nach Chile, Marokko, Kuba, zum Annapurna Trek im nepalesischen Himalaya, nach Portugal, Island und Albanien aneinander. "Wir wollen bei unseren Reisen nicht irgendwelche Sehenswürdigkeiten abklappern, sondern starten bewusst ziemlich unvorbereitet und sind mit dem Wohnmobil auch flexibel und haben auch noch entweder Kajak oder Fahrräder dabei, je nachdem, wo es hingeht", sagt Marco Schweier. "So entwickelt sich ein viel tieferes Gefühl und Verständnis für Land und Leute, und man erlebt unvorhergesehene und unvorbereitete Begegnungen, die einem Pauschaltouristen verborgen bleiben", fügt Barbara Schweier hinzu. 2019 wurde dann wieder der Wohnmobil-Aufbau auf den Pick-up gesattelt, das Kajak befestigt und via Pembroke in Südwales mit der Fähre die südöstliche Hafenstadt Rosslare für einen vierwöchigen Aufenthalt in Irland erreicht.

Tief ergriffen von den Naturerlebnissen

Fortan war der sich um die gesamte atlantische Westküste Irlands auf mehr als 2500 Kilometer schlängelnde Wild Atlantic Way die Richtschnur, von der die beiden je nach Laune und Interesse vor allem in östlicher Richtung abwichen. Denn auf der gegenüberliegenden Seite erstreckt sich auf dieser Route direkt die atemberaubende, ungezähmte Atlantikküste mit ihren bizarren Felsformationen, Klippen und Stränden. Beim Blick in den Bilderschatz der Schweiers versteht man sofort, wie tief sie von ihren Naturerlebnissen beeindruckt, ja ergriffen waren.

Ging es in eine Stadt, zum Beispiel Cork, fuhr das Ehepaar nicht einfach ins Zentrum, sondern stellte sein Wohnmobil außerhalb ab, setzte das Kajak in den River Lee, der in die Keltische See mündet, und ruderte zur Stadtmitte. Da jedoch gerade Ebbe herrschte und die Schweiers nur hohe Ufermauern umgaben, war lange keine Anlegestelle zu finden, bis sie schließlich einen schwimmenden Ponton fanden. Statt sich darüber zu ärgern, seien solche Erfahrungen eher erwünscht: "Man kommt so ganz anders in eine Stadt, sieht sie mit anderen Augen und gewinnt individuelle Eindrücke", sagt das Paar.

Diese und viele andere abseits des Mainstreams erlebte Begegnungen werden im Vortrag in Wort und Bild und auch mit Musik vermittelt. Dabei soll auch der Nordirland-Konflikt nicht ausgespart werden, denn dessen bis heute deutlich sichtbaren und erlebbaren Auswirkungen konnten die Reisenden zum Beispiel in der nordirischen Metropole Derry hautnah kennenlernen.

Reisevortrag "Irland" des Fotoclubs Dreisamtal am Montag, 3. Februar, 20 Uhr, Kurhaus Kirchzarten, der Eintritt ist frei, Spenden sind erwünscht.
von Erich Krieger
am Sa, 01. Februar 2020

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