Im Fluss

Die HipHop-Gruppe Young Fathers in Basel

Für ihr Album "Dead" haben die Young Fathers 2014 den renommierten Mercury Prize gewonnen. An diesem Mittwoch tritt die HipHop-Gruppe aus dem schottischen Edinburgh beim Basler Festival "Im Fluss" auf.

"White boy beats, black boy rhythms." So beschreibt die schottische HipHop-Band Young Fathers ihre Musik in einem Gespräch mit dem Guardian. 2014 hat sie für diese Mischung – Beats eines weißen Kerls, Rhythmen eines schwarzen Kerls – den renommierten Mercury Prize gewonnen und dabei so namhafte Musiker wie Blur-Frontmann Damon Albarn und FKA Twigs auf die Plätze verwiesen.

Kennen gelernt haben sich Graham Hastings, Kayus Bankole und Sänger Alloysius Massaquoi, so die Young Fathers mit bürgerlichem Namen, als Teenager auf U-18-Partys in ihrer Heimatstadt Edinburgh. Schon bald stellten sie fest, dass ihre Leidenschaft für HipHop und basslastige Elektronika-Sounds über das reine Abfeiern hinausging. Ab sofort arbeiteten sie an eigenen Songskizzen und schrieben eifrig Texte.

Ihre ersten Alben, schlicht "Tape One" und "Tape Two" betitelt, veröffentlichten sie noch im Eigenverlag. Erst 2013 lizensierte das Plattenlabel Anticon ihre Stücke, deren Stimmungen zwischen vertrippten elektronischen Sounds in düsterster Bristol-Manier und klassischem Conscious Rap der 1990er Jahre changieren. Eigensinnige, kratzbürstig raue, bisweilen auch unbequeme Musik.

Zum Basler Open-Air-Festival "Im Fluss" bringen Hastings, Bankole und Massaquoi ihr neues Album "White Men Are Black Men Too". Das klingt so faszinierend-schauerlich wie ein Gospelchor, dessen Gesang im Herbstnebel eines schottischen Hochmoors verhallt.
Basel, Young Fathers, Floß beim Kleinen Klingental, Mi, 5. August 2015, 21 Uhr.
von Bernhard Amelung
am Mo, 03. August 2015 um 18:07 Uhr

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