Kunst

Die Kunsthalle Bern mit Querschnitt aus dem umfangreichen Werk von Isa Genzken

Kunsthalle Bern mit einem Querschnitt aus dem umfangreichen Werk von Isa Genzken.

Eine Rose für Leipzig – so hoch wie ein Baum. Isa Genzkens Skulpturen für den öffentlichen Raum fallen aus dem Rahmen, sind aus der Art geschlagen wie die realistisch geformte, nur eben viel zu große Blume aus Stahl, die sich auf dem Gelände der Leipziger Messe erhebt, acht oder neun Meter hoch.

Das Modell der Skulptur, das in jedes Damenhandtäschchen passte, ist jetzt in der Kunsthalle Bern ausgestellt – neben annähernd 40 weiteren Projektentwürfen für den Außenraum, die seit den 80er Jahren entstanden. Nicht alle Entwürfe wurden realisiert. Manchmal handelt es sich um abstrakte geometrische Formen. Es finden sich aber auch Fotografien darunter – beispielsweise die ins Riesenhafte vergrößerte Aufnahme eines weiblichen Ohrs mit Ohrclip an einer Fassade. Oder eben Gegenständliches wie die giganteske Rosenskulptur.

Die in Bad Oldesloe geborene, in Berlin lebende und arbeitende Künstlerin erstaunte immer wieder durch ihre Wandlungsfähigkeit. Ihr Werk umfasst Malereien, Skulpturen und Installationen ebenso wie Videos, Filme und Fotografien – auch Papierarbeiten und Künstlerbücher. Im Zentrum ihres umfangreichen und vielseitigen Werks stehen skulpturale Arbeiten. Dabei geht es oft um das Verhältnis von Skulptur zu Architektur.

Die Ausstellung bietet neben Modellen für Außenprojekte, wie sie 2015 auch auf der Biennale in Venedig zu sehen waren, noch andere Werke: Videoarbeiten und Fotografien, Malereien und Collagen. Oder Skulpturen wie eine Fenstereinfassung aus Beton. Architektonische Elemente sind häufiger ein Sujet im Werk der 70-Jährigen. Im Fenster-Motiv etwa werden Fragen nach der Beziehung zwischen Individuum und Welt verhandelt.

Termine: Kunstmuseum Bern, Helvetiaplatz 1. Bis 28. April, Di bis Fr 11–18 Uhr, Sa, So 10–18 Uhr
von Hans-Dieter Fronz
am Fr, 08. März 2019

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