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Die Münchner DJ-Legende Hell legt im Freiburger Drifter's Club auf

Die Münchner DJ-Legende Hell legt im Freiburger Drifter’s Club auf.

Eine veritable Hommage an die queere Szene ist DJ Hells Album "Zukunftsmusik". Jetzt kommt die DJ-Legende für ein Set nach Freiburg.

Wer einen Club betritt, gelangt in eine Scheinwelt. Ihm öffnet sich eine andere Wirklichkeit, in der Kategorien wie Individualität und Zugehörigkeit keine Rolle spielen und neu gedacht werden können. So erklärt es auch Chuck Roberts, Sänger der House-Band Fingers Inc. Sein weltbekannter Monolog im Stück "Can You Feel It", erschienen 1988, hat zum Fazit, dass in der House-Musik alle Menschen unterschiedslos gleich seien. Diese Blaupause von House, der Musik von schwarzamerikanischen, queeren Produzenten für ein zunächst schwarzamerikanisches, queeres Publikum, ist auch prägend für das musikalische Schaffen von DJ Hell.

1962 im bayerischen Altenmarkt an der Alz als Helmut Josef Geier geboren, unternimmt er seine ersten Auflegeversuche im Münchner Nachtleben der 80er Jahre. In Tanzlokalen wie "Größenwahn" und "Libella" spielt er einen Mix aus Funk, Disco, New Wave, EBM und ebendieser Musik aus den USA. Eine stilistische Vielfalt, die sich Hell als Discjockey und Produzent bewahrt hat.

Sein jüngstes Album, 2017 unter dem Titel "Zukunftsmusik" erschienen, nimmt zum einen Bezug auf den New Wave, Synthpop und rohen House-Sound der 80er Jahre. Zum anderen ist es eine Hommage an die schwarzamerikanische, aber auch queere Szene. Zeichnungen des schwulen Künstlers Tom of Finland (1920–1991) illustrieren das Video zur Single "I Want You". In Zeiten, in denen rechtspopulistische Strömungen Zulauf bekommen, kann man diesen Hintergrund gar nicht oft genug betonen.

Termin: Freiburg, DJ Hell, Mario Campass,
Drifter’s, Fr, 7. Sept., 23 Uhr
von Bernhard Amelung
am Fr, 07. September 2018

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