Programm

Diese Woche gibt es Tanz, Kabarett und Theater im Lörracher Burghof

Im Lörracher Burghof gastieren Ballet Black, Jochen Malmsheimer und das Valentinkarlstadt Theater München.

Die Woche im Lörracher Burghof beginnt heute, Mittwoch, 29. Januar, um 20 Uhr mit Ballet Black. Das 2001 von Cassa Pancho gegründete Ballet Black hat sich eine der führenden Positionen unter den freien Compagnien erarbeitet. Eine Vielzahl internationaler Auszeichnungen sowie die Zusammenarbeit mit anerkannten Choreografen unterstreichen das Renommee des ausschließlich aus Tänzerinnen und Tänzern afroamerikanischer und asiatischer Herkunft bestehenden Tanzensembles, das klassisches Ballett mit zeitgenössischen Elementen zu einer kontrastreichen dramatischen und einfallsreichen Bewegungserzählung verschmilzt. Von den drei zusammengestellten Auftragswerken für das Ballet Black stammen zwei von Mitgliedern der Compagnie. "Ingoma", das erste Auftragswerk des Ensemble-Mitglieds Mthuthuzeli November, verbindet Musik und Tanz zu einer kraftvollen Anklage der Ausbeutung und Ausgrenzung Schwarzer in Südafrika, während eine aktualisierte Fassung von Marin Lawrances "Pendulum" die zeitlose Grazie des klassischen Balletts in die Gegenwart holt. Die dritte Choreografie "Click!" stammt ebenfalls von einem Compagnie-Mitglied, Sophie Laplane, und geht mit einem leichten, fantasievollen Bewegungsspiel dem Fingerschnippen, seinem typischen Geräusch und den damit verbundenen Impulsen in der Kommunikation zwischen Menschen nach.

"Flieg Fisch, lies und gesunde! Oder: Glück, wo ist Dein Stachel?!" heißt das Programm, das Jochen Malmsheimer am Donnerstag, 30. Januar, um 20 Uhr im Burghof präsentiert. Die Übereinstimmungen zwischen einem guten, alten Gruyere und Jochen Malmsheimer – Gewinner des Deutschen Kabarett-Preises 2018 – werden immer augenfälliger: Auch Malmsheimer wird reifer, schärfer und grantiger. Was soll nur aus uns werden, wenn selbst Männer altern? Trost bietet allein die Wissenschaft. Dies macht Malmsheimer anhand der augenfälligen Verbindung zwischen der ägyptischen und niedersächsischen Kulturgeschichte überdeutlich. Bis schlussendlich die Weltverschwörung der Bücher, von der er durch Zufall erfährt, in einem rasanten Finale das Geheimnis der Losung von "Flieg Fisch, lies und gesunde ..." lüftet. Hier ist nicht nur die Literatur entfesselt, es ist Malmsheimer selbst.

Das Valentinkarlstadt Theater München gastiert mit dem Stück "Der verflixte Scheinwerfer oder andere Katastrophen", am Sonntag, 2. Februar, um 18 Uhr im Burghof. Das Münchner Theater begeistert seit knapp 20 Jahren mit authentischen Interpretationen der Werke von Karl Valentin und Liesl Karlstadt, dem großen und unvergesslichen Münchner Komiker-Duo. Die Stücke sind lebendig, modern und kabarettistisch einfach valentinesk. In weitgehend originalgetreuen, aber gleichzeitig auch wilden und ausgelassenen Inszenierungen mit Musik und Slapstick lebt der groteske, chaotische und absurde Humor dieser Münchner Bühneninstitution wieder auf. Das ValentinKarlstadt Theater zeigt Inszenierungen der berühmten Einakter "Der verhexte Scheinwerfer", "Der Theaterbesuch" und "Der Firmling" von dem "Wortzerklauberer" (Alfred Kerr) Karl Valentin. Der bizarre Klamauk und Sprachanarchismus dieser humoresken Preziosen ist ebenso zeitlos wie der tragisch-traurige Unterton, der unter den historischen Originalen immer wieder hervorlugt. Es spielen Gerald Karrer (Karl Valentin), Bele Turba (Liesl Karlstadt) und Christian von der Au (Klavier).

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von bz
am Mi, 29. Januar 2020

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