Eine Zeitreise auf den Schienen

Das Eisenbahnmuseum Cité du Train in Mulhouse.

Von Paris nach Rouen und zurück: Von 1844 an zog die Buddicom 70 Jahre lang Waggons voller Passagiere durch die französische Landschaft. Heute kann man die Dampflok als wohl älteste noch erhaltene Lokomotive in ganz Europa anschauen. Ihren Platz hat die bei Eisenbahnfans beliebte Lok in der Cité du Train in Mulhouse gefunden, gemeinsam mit anderen Eisenbahnkollegen, die ebenfalls in den Ruhestand gegangen sind.

Mehr als 100 Ausstellungsstücke können Besucher sich in einem der größten Eisenbahnmuseen Europas anschauen, von außen genau inspizieren und bei einigen auch das Innenleben begutachten. Wer hierher kommt, sollte vor allem Zeit mitbringen, denn hier taucht man ein in die Geschichte von 141 TC 701, Flèche d’Or und präsidialen Waggons. Man muss kein Technikfreak sein, um sich für die alten Züge zu begeistern, gegen einen TGV oder ICE sind die alten Gefährte wahre Schmuckstücke und die Mechanik und Elektronik dahinter gut verständlich erklärt.

Die Macher des Museums haben viel Liebe aufs Detail verwandt. Lebensgroße Puppen und nachgestellte Geschichten lassen ein Gefühl dafür entstehen, was das Zugfahren vor Jahrzehnten ausgemacht hat. Reisezüge, Güterzüge und eben die Loks sind im zweiten Saal zu sehen, im ersten vertieft man sich in die historische Entwicklung, die die Bahn in Frankreich genommen hat. Zahlreiche interaktive Elemente, viele Lichteffekte, Videos und Tonaufnahmen machen die Tour durchs Museum zu einem Erlebnis.

Auch wenn die Museumsoption vor allem bei schlechtem Wetter gezogen wird: Es ist eine gute Idee, die Cité du Train nicht gerade bei strömendem Regen zu besuchen, denn die Außenanlage lockt mit tollen Ausstellungsstücken. Für einen Gesamteindruck lohnt sich die Fahrt mit dem museumseigenen Miniexpress.

Nicht verpassen: Aller 30 Minuten schnauft die Hudson 232 U1 einmal kräftig durch und stößt Dampfwolken aus. Wo genau kommt der eigentlich her, dieser Dampf? Die Antwort gibt es ebenfalls in der Cité du Train.

Wichtig für all jene, die des Französischen, insbesondere des Eisenbahnvokabulars, nicht so mächtig sind: Die Beschilderung ist auf Französisch. Abhilfe schafft der kostenlose Audioguide, der am Eingang auf Deutsch und Englisch – und für Cracks auch auf Französisch – erhältlich ist.

Weitere Informationen unter http://www.citedutrain.com
von cfr
am Mi, 28. März 2018

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