Von Männchen und Mythen

Erdmannshöhle in Hasel

BZ-Interview mit Marion Sprang, die am liebsten Kinder durch die Erdmannshöhle Hasel führt.

Prunksäle und unterirdische Seen: Ein besonderes Untertagereich gibt es in der Erdmannshöhle Hasel zu sehen, die schon seit Jahrtausenden das Reich der Erdmänner sein soll. Über die Höhle und ihre angeblichen Bewohner sprach Anita Fertl mit Marion Sprang, die Besucher durch die Höhle führt.

BZ: Haben Sie eine Lieblingsstelle?
Sprang: Für mich ist immer wieder der Rittersaal etwas Besonderes. Das ist der größte, begehbare Raum in dieser Höhle. Dieser Saal wird nicht nur wegen seiner Größe so genannt, sondern auch, weil man sich erzählt, dass früher dort die Ritter Feste zusammen mit den Erdmannswichteln gefeiert haben. Es gibt Beweise an der Wand – die leuchte ich mit der Taschenlampe an, damit die Fantasie von Kindern und Erwachsenen angeregt wird. Kinder sehen das natürlich sofort, Erwachsene brauchen meist etwas länger dazu.
BZ: Glauben Sie an Erdmännchen?
Sprang: Ja. Ganz alleine gehe ich da nicht runter, selbst wenn das Licht an ist.
BZ: Im Ernst: Sie glauben tatsächlich, dass Erdmännchen existieren?
Sprang: Ja, das denke ich.
BZ: Was sind für Sie die faszinierendsten Fakten zur Höhle?
Sprang: Wie man die Höhle entdeckt hat: Im zwölften Jahrhundert sollte eine Magd Kartoffeln im Keller holen. Die sind ihr aus der Schürze gefallen und in Spalten verschwunden. Man hat nachgeguckt und festgestellt, dass es da ziemlich tief runtergeht. So hat man entdeckt, dass es unterhalb der Erde nochmal ein Reich gibt. Die Menschen haben sich damals aber nicht getraut, dort reinzugehen. Das hat viel mit den Mythen zu tun gehabt.
BZ: Können Sie einen nennen?
Sprang: Ein Pfarrer aus Höllstein hat 1930 aufgeschrieben, dass in der Höhle ein Mann seine Seele verkauft und danach keine Ruhe mehr gefunden hat. Er wollte mit dem Teufel einen Pakt schließen: Er schrieb einen Zettel, auf dem stand, dass er ihm hiermit seine Seele verkauft, aber dafür solle es ihm im Leben gut gehen. Er hat diesen Zettel in die Höhle gebracht und mit einem Stein beschwert. Unterwegs hat er aber ein schlechtes Gewissen bekommen. Er ist wieder zurück, wollte den Zettel holen – aber der war nicht mehr da.
BZ: Haben Sie selbst schon mal ein Erdmännchen gesehen?
Sprang: Das darf man ja nicht verraten.


Infos, Öffnungszeiten und
Eintrittspreise unter: http://mehr.bz/hasel
von anfe
am Mo, 18. Mai 2015

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