Messe

Erste Ausgabe der contemporary craft in Basel mit hochwertiger Handwerkskunst

Sammlermarkt für die Zukunft: Erste Ausgabe der Tresor contemporary craft in der Messe Basel.

Während auf dem klassischen Weltkunstmarkt Sättigungserscheinungen zu verspüren sind, steigt diametral dazu das Interesse am Markt für Angewandte Kunst. Im Zuge dieser Entwicklung prosperieren die Disziplinen der Handwerkskunst. Die Wiederentdeckung der Keramikkunst als Wert- und Sammlungsobjekt steht dabei für die Besinnung auf das Handwerk als anti-digitale, materielle Kunstform. Im Sog dieses Trends verspüren auch die Textil-, Holz-, Glas- und Schmuckkünstler – alles ursprüngliche Vertreter der Craft-Gilde – zunehmendes Interesse der Kunsthäuser, die das Handwerk als Schnittstelle zwischen Kunst und Design in ihrem Portfolio aufgreifen und den Sammlern als Anlage- und Liebhaberobjekte zugänglich machen.

Deshalb gibt es nun erstmals eine Kunsthandwerksmesse in Basel. 26 Galerien aus zwölf Ländern stellen vom 21. bis 24. September auf der Messe Tresor aus. Außergewöhnlicher Schmuck, Glasobjekte, Keramiken und Kleinmöbel sind zwar in der Messe auch zu sehen, in speziell kuratierten Ausstellungen gehen die Objekte aber weit über das "Gebräuchliche" hinaus.

Der britische Künstler Paul March etwa hat extra für Tresor eine vier Meter hohe Tonerde-Skulptur gestaltet, die aussieht wie der versteinerte Schädel eines prähistorischen Einhorns. Etwas Besonderes ist auch die Installation des bekannten Architekten Gion A. Caminada: ein herkömmlicher Lärchenholz-Tisch, darüber wie ein Dach eine überdimensionierte Replik desselben Tisches. Das Ganze "wird zu einer lebendigen Architektur, in der die Schönheit des Materials, seine Maserung, die Haptik und sein Geruch in der Erhabenheit der räumlichen Dimension und der Differenz des Fast-Gleichen wahrnehmbar ist", heißt es im Katalog.

Ein weiteres Sonderstück ist "The Long Voyage" von Baldwin & Guggisberg: ein großes gerippeartiges Boot, gefüllt mit Glas-Amphoren. Die Künstler wollen ihr Werk und sein zerbrechliches Innenleben nicht nur als Reflex der aktuellen Flüchtlingstragödien verstanden wissen, sondern wollen daran erinnern, dass die Menschheitsgeschichte immer schon eine Geschichte des Ankommens und Weggehens war. Ein weiteres - nun wieder gebrauchsfertiges - Bijou auf der Messe ist ein eigens für Tresor angefertigtes Motorrad. Auf der Basis einer gebrauchten Ducati 796 schuf das Motorrad-(Um)bauer-Team Be unique sowie der Sattler Andy Mackay und der Schlosser Reto Berger ein Bike, wie man es noch nie gesehen hat.

Die Messe Tresor contemporary craft öffnet in der Halle 3 der Messe Basel am 20. September für eine Sneak-Preview für Sammler und Fachleute, vom 21. bis 24. September ist sie für das Publikum geöffnet. Die Messe endet am Sonntag um 17 Uhr mit der Verleihung des Discovery Awards.

Öffnungszeiten: Donnerstag, 21. September, 11 bis 19 Uhr, Freitag, 22. September, 11 bis 21 Uhr, Samstag/Sonntag, 23./24. September, 11 bis 19 Uhr
von bz
am Mi, 20. September 2017

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