Erstes Schwarzwälder Schneeskulpturen-Festival vom 9. bis zum 12. Februar in Bernau

Erstmals findet vom 9. bis 12. Februar in Bernau ein Schneeskulpturenfestival statt. Was in Österreich, Südtirol oder der Schweiz schon länger Einheimische und Touristen erfreut, soll nun auch in Bernau etabliert werden und eine neue Tradition begründen.

BERNAU. Erstmals findet vom 9. bis 12. Februar in Bernau ein Schneeskulpturenfestival statt. Was in Österreich, Südtirol oder der Schweiz schon länger Einheimische und Touristen erfreut, soll nun auch in Bernau etabliert werden und eine neue Tradition begründen.

"Schneeskulpturen, das passt zu Bernau als Ort der Kunst", sagen Bernaus Bürgermeister Rolf Schmidt und Tourismuschef Werner Baur übereinstimmend. Im Kopf hatten beide eine solche Aktion schon länger. Allerdings wurden bisher auch regelmäßig Schlittenhunderennen in Bernau veranstaltet, und zwei Großveranstaltungen im Winter wären dann doch zu viel gewesen. Jetzt können sich alle voll und ganz auf das Skulpturenfestival konzentrieren.

"Das war eine Heidenarbeit", verrät Werner Baur mit Blick auf den Einsatz des Bauhofes bei den Vorbereitungen zum Festival. Denn für die Skulpturen eignet sich sich nur der verdichtete Schnee aus den Beschneiungsanlagen, der dann noch zusammengeschoben werden muss. Nur so ist er stabil genug, damit die Künstler ihn bearbeiten können und damit er auch Temperaturschwankungen übersteht. Was mit Naturschnee in der gleichen Situation geschieht, können Wanderer derzeit mit Bedauern beim Schneelabyrinth in Bernau sehen.

Im Gegensatz zum Labyrinth ist die Schneeskulptur, die bereits seit Ende des vergangenen Jahres in Bernau steht, noch weitgehend intakt – trotz des Regens der vergangenen Tage. Der Künstler Ralf Rosa hat sie geschaffen, als Vorgeschmack auf das Skulpturenfestival. Und, so verraten Bürgermeister und Tourismuschef, er hat die Gemeinde auch bei der Planung des Festivals beraten. Schließlich hat er solche Veranstaltungen selbst schon als Teilnehmer kennengelernt. Trotzdem gelte es jetzt bei dieser ersten Veranstaltung auch, Erfahrungen zu sammeln, sagt Bürgermeister Rolf Schmidt. Daher sind zur Premiere auch erst mal sechs Künstler eingeladen, obwohl es mehr Bewerbungen gegeben hatte. "Das Ganze ist ausbaufähig, wir haben noch einige Ideen", sagt Werner Baur. Und künftig sei so ein Festival auch fast mit Eigenmitteln zu stemmen, ergänzt Schmidt.

Für diese erste Auflage hat die Gemeinde etwa 9000 Euro für Material investiert, etwa für die LED-Strahler, die die Skulpturen im Dunkeln in wechselnden Farben anstrahlen werden. Auch die Beschneiung musste über Lifte und Skipisten hinaus verlängert werden, um den Kunstschnee an den Veranstaltungsort zu bringen, dafür wurde Rohrmaterial eingekauft. Und auch Platten in Übergröße und mit spezieller Beschichtung sind angeschafft worden, um den Schnee in die gewünschte Form eines Würfels mit drei Metern Kantenlänge zu bringen.

Was sowohl in diesem als auch in folgenden Jahren dazukommt, ist das Zelt, in dem die neugierigen Zuschauer bewirtet werden. Hier können sie sich auch aufwärmen, falls vor lauter Staunen über die vergängliche Kunst der internationalen Teilnehmer die Nase doch mal ein bisschen zu kalt geworden ist.

Wie viele Zuschauer sie erwarten, können Bürgermeister und Tourismuschef noch nicht abschätzen, eine gute Werbung für Bernau und den Schwarzwald werde das Festival inklusive Rahmenprogramm in jedem Fall, da sind sie sich sicher. Die meisten Hotels, verrät Werner Baur, sind jedenfalls für das Festival-Wochenende schon ausgebucht. Und als es jetzt regnete, hätten sich mehrere Gäste besorgt telefonisch erkundigt, ob die Veranstaltung denn stattfindet. Das tut sie, beruhigen die beiden Männer, zumal für die kommenden Tage auch wieder kältere Temperaturen angesagt seien. Und wenn es nach Schmidt und Baur geht, dann haben auch spätere Besucher noch etwas von der Pracht: da sie aus Kunstschnee bestehen, könnten die Figuren mit etwas Glück bis Fasnacht überdauern.
von Claudia Renk
am Fr, 03. Februar 2017

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