Erstfassung der Matthäuspassion ist in der Johanneskirche in Laufenburg/Schweiz zu hören

Meist ist es die Fassung aus dem Jahr 1736, die bei Aufführungen von Johann Sebastian Bachs Matthäuspassion erklingt. Unter der Leitung von Hans Bergman intonieren das Vocalensemble Harmonia Sonora aus Basel und das Orchester Musica Poetica Freiburg am Samstag 11. März, ab 19.30 Uhr in der Kirche St. Johann in Laufenburg/Schweiz indes die Erstfassung von 1727 in solistischer Aufführungspraxis. Im Vocalensemble mit dabei ist auch der Tenor Tino Brütsch aus Laufenburg/Schweiz.

Im Gegensatz zur Johannespassion, bei der Bach in den verschiedenen Fassungen ganze Sätze austauschte, hält sich dieses Verfahren bei der Matthäuspassion in Grenzen: Lediglich der Schlusschoral des ersten Teils, "Jesum lass ich nicht von mir", wird in der späteren Fassung durch den umfangreichen Choralchorsatz "O Mensch, bewein dein Sünde groß" ersetzt. Dafür gibt es aber etliche Änderungen im Detail. So dürften dem Hörer der Frühfassung diverse Abweichungen in Melodik, Harmonik und Rhythmik zur Spätfassung auffallen.
Besonders interessant ist die Instrumentierung der beiden Arien mit einer Solo-Violine: Dieses Solo übernimmt die jeweils erste Violine des einen Instrumentalchors, während der jeweils andere Instrumentalchor begleitet. Das spricht deutlich für eine solistische Besetzung der Streicherpartien. Auch dürften die Singstimmen solistisch besetzt gewesen sein. Nach Ausweis der Stimmbücher der Spätfassung haben die Sänger alles gesungen – sowohl chorische wie solistische Partien.

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von bz