Franz Mazuras Abend zum Aufklärer Christoph Martin Wieland im Offenburger Jergerheim

OFFENBURG (BZ). Der Opernsänger und Schauspieler Franz Mazura war auf den großen Bühnen der Welt zu Hause. Jetzt kommt er auf Einladung der Einwohnergemeinschaft Hildboltsweier ins Bürgerhaus Jergerheim (Tulpenweg 16 a). Am Samstag, 14. Oktober, um 20 Uhr ist er dort mit seinem Programm zum Werk des großen Dichters Christoph Martin Wieland (1733 bis 1813) zu erleben.

Der Opern- und Konzertsänger Franz Mazura wurde vor zwei Jahren mit dem "Faust"-Theaterpreis für sein Lebenswerk ausgezeichnet. Die Deutsche Akademie der Künste nannte den damals 91-jährigen Bassbariton einen vielseitigen Künstler mit einer großen stimmlichen Leistung sowie einem herausragenden schauspielerischen Talent. Der in Salzburg geborene Kammersänger Franz Mazura begann seine Karriere 1955. Neben zahlreichen Gastspielen an allen großen Bühnen Deutschlands, sang er in Wien, Barcelona, Mailand, Marseille, Los Angeles, New York und anderen großen Städten. Bei den Salzburger Festspielen debütierte er 1960 und sang dort kontinuierlich bis 1970, an der Deutschen Oper Berlin begann seine Karriere 1961, und er gehörte zum Ensemble der Bayreuther Festspiele von 1971 bis 1995. Neben hervorragenden Interpretationen der klassischen Bösewichte der früh- bis spätromantischen Oper, erhielt er vor allem für seine Rollen im modernen Repertoire wichtige Auszeichnungen. 1980 wurde er für seine Interpretation des Dr. Schön in Alban Bergs "Lulu", unter der Leitung von Pierre Boulez, mit dem Grammy Award ausgezeichnet. 1985 erhielt er den zweiten Grammy für seine Interpretation des Moses in Schönbergs Oper "Moses und Aron" unter Sir Georg Solti. Seit 1980 ist er Kammersänger und seit 1990 Ehrenmitglied des Nationaltheaters Mannheim.

von bz