Museum Natur und Mensch

Freiburg: Erlebnisraum Wiese

Neu: Erlebnisraum Wiese im Museum Natur und Mensch in Freiburg.

Was machen Bienen eigentlich im Winter? Wer kommt ohne Beine vom Fleck? Und wie kommt der Flamingo zu seiner Farbe? Heute ist nicht nur Freitag, sondern auch W-Tag. Wir (Mutter, Sohn und Freund) wollen’s wissen und die drei großen Ws im Museum für Natur und Mensch erforschen: die Erlebnisräume Wald, Wasser und – neu – die Wiese.

Groß ist sie und die spitzen Hörner glänzen gefährlich im Licht. Aber Bärbel guckt ganz lieb – und ist wohl so ziemlich die erste Kuh, um die die Jungs keinen respektvollen Bogen schlagen. Warum auch? "Die ist ja ausgestopft", winkt einer der Jungs abgeklärt ab. "Sieht aber trotzdem ziemlich echt aus", meint der andere, zählt Zitzen und Halsfalten der Hinterwälder Kuh und schaut ihr so tief in die Augen, als könnte er sie damit zum Leben erwecken.

Drumherum liegt ein Summen und Zwitschern in der Luft. Auf Knopfdruck bringen die Kinder Nachtigall und Co. zum Piepen und erfahren so, welcher Vogel wann aus den Federn kommt und mit seinem Morgengesang beginnt. Überhaupt gibt’s in der kunterbunten Museumswelt viel zu riechen, drücken, drehen, rausziehen, stecken – und natürlich zum Gucken, Suchen und Finden. Mitmachstationen wechseln mit Schaukästen, die mit Fragen und kindergerechten Lesehäppchen gespickt sind und die Kinder so bei der Stange halten: Kleiner Klatsch aufs Drehrad und schon können die Jungs nachlesen, was Schnabel und Füße über die Lieblingsnahrung eines Vogels verraten. "Einchecken und Abflug", dröhnt ein Kind mit Lautsprecherstimme. Das in den Schlitz geschobene Plastikticket erweckt den Bildschirm zum Leben und zeigt die Flugroute von Distelfalter Dieter oder wo Storch Stefan überwintert. Ein Stück weiter schillern Piepmatze mit buntem Federkleid um die Wette und eine Ziehtafel verrät, warum sie das tun. Anschließend schnuppern und lesen sich die Jungs noch durch die Bienenabteilung, ehe sie eine Tür weiter in der Wasserwelt verschwinden.

Dort geht’s ab durch die Röhre und krabbelnd rein ins nachgebaute U-Boot. Hinter Bullaugen tauchen gespenstisch beleuchtete Tiefseebewohner, durch die Hörmuschel dröhnt ein grusliges Seeräuberlied. "Booaah, schau mal, der Atlantik-Hering kann über drei Oktaven pupsen", staunt der Sohn vor einem Infoschild, der Kumpel quittiert’s mit einem "Respekt!". Die Pupstöne der Fische dauern nicht nur mehrere Sekunden und reichen über drei Oktaven, sondern narrten auch schon die schwedische Marine, die in den 1980er Jahren die blechernen Geräusche für feindliche U-Boote hielten.

"Puuuh, hier stinkt’s nach Fuchs", schallt es kurz darauf aus dem Lebensraum Wald. Auch dort sind wieder jede Menge Riechstationen aufgebaut und zu hören gibt’s Märchen in einer Art Baumhöhle. Dem Wald auf den Grund gehen können Kinder im wahrsten Sinne des Wortes: Ein Krabbelgang führt sie erst ins Bauminnere und anschließend ins Reich der Wurzeln. "Iiiiiih" – "Was-is-denn-das?!" kommt’s von unten. Zecke, Assel oder Regenwurm? Wir Erwachsene können allenfalls raten, auf was für Getier hinter beleuchteten Scheiben die Sprösslinge treffen. Aber es gibt auch jede Menge weniger ekliger Sachen wie Baumpuzzle, Pilzschaubild und Wildschweindiorama, so dass die Rückkehr aus den drei Lebenswelten in die normale schließlich gar nicht so leicht fällt.

Weitere Infos: Museum Natur und Mensch, Gerberau 32, 79098 Freiburg; geöffnet von

Di–So 11-17 Uhr, Eintritt 3 Euro, Kinder frei; Führung zum Erlebnisraum Wiese am Do, 21. Januar, 12.30 Uhr, zum regulären Eintritt. Infos: Tel. 0761/ 201-2566 oder http://www.freiburg.de
von Anita Fertl
am Fr, 08. Januar 2016

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