Festival

Fünfte Ausgabe des Flutlicht-Fußballfilm-Festival in Basel

Fünfte Ausgabe des Flutlicht-Fußballfilm-Festivals wirft auch kritische Blicke auf Auswüchse des Geschäfts.

Vom 24. bis 26. Januar findet in der Bar du Nord im Badischen Bahnhof Basel zum fünften Mal das Flutlicht Festival mit einem fußballkulturellen Film- und Rahmenprogramm statt. Eine seltene Kombination von Sport und Kultur, bei der mitunter auch kritische Blicke auf menschenverachtende Auswüchse im Fußballbusiness gewagt werden. In diesem Jahr etwa mit der sehenswerten Dokumentation "The Workers Cup" (Samstag, 20.15 Uhr, Saal, Foto) über die unwürdigen Arbeitsbedingungen der Stadionbauer in Katar sowie ihrem Versuch, dem Elend mit einer eigenen Fußballliga zu entfliehen. Die Dokumentation porträtiert einige der Spieler und zeigt ihr Leben zwischen der Heroisierung auf dem Platz und einem Alltag in gefängnisähnlichen Zuständen. "The Workers Cup" offenbart auf eindrückliche Art, welche fast schon perverse Bedeutung sportliche Großereignisse für einzelne Staaten haben können, welche Mittel sie dafür einsetzen und welche Menschenrechte sie außer Kraft setzen.

In "Forever pure" (Samstag, 22.15 Uhr, Saal) über den israelischen Spitzenclub Beitar Jerusalem, so beschreiben es die Veranstalter, wird ein Soziotop für unselige Verbindung von rechtsnationalem Eifer und Hass porträtiert. Der Fußballjournalist Mama Sykora bietet am Samstag um 19 Uhr mit der Show "Einwurf zwölf" cineastisches aus dem Out. Die "zwölf"Redaktion nimmt das Publikum mit auf eine multimediale Reise durch die weniger glamouröse Fußballwelt – in der aber trotzdem irgendeine Kamera draufgehalten hat. Ergänzt mit Fragen für Fußballbesessene und -abstinente, gibt es dabei viel zu lachen.

Neu im Boot, aber nicht erst seit jetzt mit Flutlicht am anbandeln, sind die Jungs von der Fußballkulturbar Didi Offensiv, Raphael und Benedikt Pfister. In Sachen Fußball-Pubquiz macht Raphael Pfister in Basel niemand etwas vor. Das beweist er nun erstmals auch in der Bar du Nord (Freitag, 21.15 Uhr) zum Thema "125 Jahre FCB. Benedikt Pfister wiederum kennt als Fußballhistoriker so manche Regung in der Fußballwelt, die anderen Verborgen bleibt.

Solche Momente kitzelt er als Interviewer in der neusten Eigenproduktion des Flutlicht-Festivals, "Duuregheie!" (Freitag, 19.30 Uhr) zur Double-Saison 2001/2002 aus dem Erlebnisarchiv von Gustav Gusti Nussbaumer und Georg Heitz. Entstanden sind die Aufnahmen teilweise weitab der fernsehkameratauglichen Momente – mit der Mannschaft, mit den Fans, mit allen zusammen, daheim, auswärts, unterwegs. Das Resultat: mehr als 90 Minuten unsortierte Zeitzeugnisse, die so manch historischen und gloriosen Moment eingefangen haben, aber auch die weniger eleganten Posen der involvierten Protagonistinnen und Protagonisten. Die Macher haben die Versatzstücke sortiert, neu montiert und durch wesentliche Aussagen ergänzt.

Das Festival startet am Donnerstag, 24. Januar, um 18.30 Uhr. Um 20 Uhr werden unter dem Motto "Kurzpass: volle Dröhnung" Kurzfilme gezeigt. Die Dominanz südamerikanischer Produktionen ist dabei eher Zufall, zeigt aber auch, dass dort in den vergangenen Jahren dem cineastischen Quickie im Fußball besonders enthusiastisch gefrönt wurde.

Das komplette Programm sowie den Kartenvorverkauf gibt es es unter http://www.flutlichtfestival.ch
von BZ/Foto: Flutlicht Festival
am Mi, 23. Januar 2019

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