Ganz ursprünglich schmausen und entspannt nächtigen

Die Tradition der Ferme Auberges im Elsass erfreut sich zunehmender Beliebtheit.

Die Gastfreundschaft der Fermes Auberges hat eine lange Tradition. Schon seit dem neunten Jahrhundert treiben die elsässischen Bauern ihr Vieh in den warmen Sommermonaten auf die Hochflächen der Vogesen und stellen auf ihren Berghöfen Butter und Käse her. Schon damals wurde der Aufenthalt der Boten, die die produzierten Waren in die Täler transportierten, oft mit einem rustikalen, aber schmackhaften Mahl verkürzt. Auch auf Pilger erstreckte sich diese Gastfreundschaft. Spätestens aber seit 1872 mit der Gründung des Vogesenwanderclubs kamen dann auch Wanderer, die sich an der Bewirtung durch die Melker erfreuten. 1971 wurde dann die Association des Fermes-Auberges du Haut-Rhin gegründet, die die Interessen der Bergbauern vertritt, Richtlinien für die Betreiber aufstellt und den Charakter der Berggasthöfe in den Vogesen zu wahren sucht. In der Regel sind die Fermes Auberges Familienbetriebe, die seit Generationen von den Eltern an ihre Kinder vererbt wurden. Während die Eltern und Großeltern die Landwirtschaft und auch den Gasthof betreiben, wachsen die Kinder in den Betrieb hinein. Die Bewirtung der Gäste bietet dabei nicht mehr nur Abwechslung im Alltag der Bergbauern, sondern trägt als Nebenerwerb auch dazu bei, die Bergbauernhöfe und damit die von Alm- und Hüttenwirtschaft geprägte Landschaft zu erhalten. Bei aller Tradition und Landschaft sollte man aber nicht das kulinarische Angebot vernachlässigen. Ausschließlich regionale Gerichte mit Zutaten aus Eigenproduktion dürfen in den traditionsreichen Berggasthöfen auf den Tisch. Dazu gehören elsässische Spezialitäten wie Baeckeoffe und Pasteten oder selbstgemachter Münsterkäse, eigene Wurst und frischgebackenes Brot zum Vesper. Neben der rustikalen Küche erwartet den Gast in einer Ferme Auberge auch eine gemütliche Atmosphäre. Wenn sich die Gelegenheit bietet, lohnt es sich, ins Gespräch mit den Menschen zu kommen und ihre Geschichten zu hören. Einige Höfe bieten Übernachtungsmöglichkeiten an. Wer eine oder mehrere Nächte in einem der Landgasthäuser verbringen möchte, sollte aber unbedingt vorher anrufen und reservieren.

Informationen unter mehr.bz/ferme
von pnw
am Mi, 28. März 2018

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