bz-tipp: Culturscapes

Gastspiele griechischer Musiker

Festival Culturscapes Griechenland in Basel mit umfangreichem Programm.

Im November präsentiert das Festival Culturscapes Griechenland in Basel ein umfangreiches musikalisches Programm.

Theo Kapilidis Quartet

Der in der Schweiz lebende Gitarrist Theo Kapilidis kombiniert gerne Authentizität und Pioniergeist. Das kommt in der Zusammenarbeit mit Alkis Zopoglou und seiner orientalischen Zither zum Tragen. Mit ihrer "nördlichen" Rhythmusgruppe kreieren die zwei "östlichen" Protagonisten heute, Donnerstag, 23. November, 20.30 Uhr, beim Konzert "Eastern Wind" im Bird’s Eye Jazz Club in Basel einen expressiven und facettenreichen Musikmikrokosmos. Theo Kapilidis (Gitarre), geboren in Griechenland, ist Gitarrist und Komponist aus Zürich.

Während seiner Kindheit verbrachte er viel Zeit im Plattenladen seines Vaters, in dem er schon früh mit dem Jazz in Kontakt kam. "Kapilidis ist ein Liebhaber des Halbschattens, des feinziselierten Details, der patinierten Brillanz. Doch wer dafür erst einmal seine Anklangsnerven aktiviert hat, mag von diesem Understatement nicht mehr lassen", urteilte radiokulturhaus.at.

In den Bird’s Eye Jazzclub kommt er mit seiner Band (Foto): Alkis Zopoglou (Kanun), Theo, Patrick Sommer (Bass), Andy Wettstein (Schlagzeug).

Sokratis Sinopoulos Quartet

Das Quartett tritt in Basel gleich mehrmals auf: am 24. November um 16 und 17.15 Uhr bei Roche’n’Jazz im Museum Tinguely. bietet laut Veranstalter eine atemberaubende, von den elegischen Klängen der Lyra geprägte Musik. Weitere Konzerte: 24. und 25. November, jeweils um 20.30 und 21.45 Uhr im Bird’s Eye Jazz Club. Sokrates Sinopoulos hat wesentlich dazu beigetragen, dass das Interesse an seinem Instrument sowohl in der traditionellen wie der modernen Musik wieder gewachsen ist. Er entlockt der Lyra emotionsgeladene, ausdruckmächtige Klangbilder, die den Horizont zu öffnen scheinen und sich mit dem Piano, meisterlich gespielt von Yann Keerim, auf starke Dialoge einlassen. "Wenn man ihn das erste Mal in einem Konzert erlebt, kann man kaum glauben, welche Bandbreite an Emotionen er seiner Lyra zu entlocken vermag", hieß es im jazzecho. Sokratis Sinopoulos holte das antike Instrument aus dem Kontext traditioneller Musik heraus und weckte das Interesse zeitgenössisch ausgerichteter Künstlerkollegen daran. "Ich spiele ein Instrument, das mit einer bestimmten Tradition assoziiert wird", sagt Sinopoulos. "Es ist fast so, als hätte man eine Zeitmaschine, die einen ins Mittelalter zurücktransportieren oder auf eine Reise durch die Geschichte Griechenlands, des Balkans und vieler anderer Länder schicken kann."

Am Ende ein Klavierkonzert

Am 3. Dezember, 11 Uhr, gibt es im Gare du Nord in Basel eine Sonntags-Matinée extra unter Leitung von Francesc Prat. "Ein Schüler Schönbergs, der mit einer Botschaft, die niemand hören wollte, nach Athen zurückkehrte, für einen Hungerlohn Violine spielte und mit 45 Jahren starb", fasste der englische Literat Norman Lebrecht das Leben des Komponisten Nikos Skalkottas zusammen. Seine Rückkehr nach Griechenland 1933 wurde ihm zum Verhängnis. Zwar komponierte er unermüdlich, zu Lebzeiten blieben seine Werke aber unveröffentlicht. Zur finanziellen Absicherung arbeitete Skalkottas als Musiker, damals entstand sein Klavierkonzert Nr. 3 (1939). Genau dieses spielt der Pianist Vassilis Varvaresos zum Abschluss von Culturscapes Griechenland mit Mitgliedern des Sinfonieorchester Basel.
von BZ/Foto: Theo Kapilidis Quartet
am Do, 23. November 2017

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