"Geheimnis lüfte ich erst auf den letzten fünf Seiten"

BZ-INTERVIEW mit Manfred Klimanski, der den Abschluss seiner Trilogie "Schmitts letzter Fall" am Dienstag in Denzlingen vorstellt.

DENZLINGEN. 42 Jahre als Nichtmusiker in leitender Funktion an einer Musikhochschule, das hinterlässt Spuren. Kein Wunder, dass es Manfred Klimanski, ehemals Kanzler der Freiburger Musikhochschule, in seiner Romantrilogie auf Musiker abgesehen hat. Mit dem Autor, der jetzt den dritten Band – Schmitts letzter Fall – vorgelegt hat, sprach Markus Zimmermann.

BZ: Macht Ermittler Heinz Schmitt einen Abg
ang mit Knall oder – á la Bienzle – leise und geheimnisumwittert?

Klimanski: Das bleibt ein Geheimnis, das ich erst auf den letzten fünf Seiten lüfte. Ich habe lange überlegt und dann immer wieder die dringende Bitte von Fans gehört, ‚Schmitt darf nicht sterben‘. Mir ging es fast so wie Arthur Conan Doyle, der Sherlock Holmes nach dem Protest der Leser über dessen Ableben, mit einem Kunstgriff ‚wiederbelebte‘. Egal wie der letzte Fall für Schmitt endet, eines ist sicher: Ich habe nicht vor, ihn wieder aufleben zu lassen.

BZ: Höre ich da heraus, dass Sie die Feder des Krimiautors mit dem Abschluss der Trilogie nicht aus der Hand legen?

Klimanski: Vorerst lasse ich es erst mal. Auch auf die Bitte meiner Frau hin, die miterlebt, wie anstrengend es ist, ein Buch zu schreiben. Dabei ist es gar nicht das Schreiben, sondern all das, was danach mit Korrektur, Layout, Lektorat und so weiter verbunden ist. Da kann es dann doch öfter vorkommen, dass man am Frühstückstisch sitzt und der Kopf ganz woanders ist.

BZ: Das klingt so gar nicht nach Spaß bei der Sache.

Klimanski: Spaß, ganz viel Spaß habe ich jetzt bei den Lesungen. Vor allem auch bei der Vorbereitung, denn da lese ich mein Buch nochmal mit ganz anderen Augen. Sind die Passagen, die ich lese, spannend? Sind sie witzig genug? Solche Fragen sind Kriterien der Auswahl. Außerdem machen es die unterschiedlichsten Orte immer wieder hochinteressant. Freude habe ich auch an der Vorbereitung, wenn ich laut lese – und da helfen mir auch wertvolle Tipps, ein regelrechtes Coaching, das ich von meinem leider verstorbenen Freund Klaus Spürkel bekommen habe sehr.

BZ: Es juckt aber dann doch in den Fingern?

Klimanski: Ja, und es gibt auch schon Ideen. Eines weiß ich jetzt schon: Das künstlerische Milieu wird nicht mehr den Rahmen bieten, vielmehr wird es die politische Welt. Was aber sicher bleiben wird, ist meine Lust, das bürgerliche Pseudo-Idyll zu entlarven, einen Blick hinter die Fassade der sogenannten feinen Gesellschaft zu werfen.

Info: Aus seinem neuesten Buch lesen wird Manfred Klimanski am Dienstag, 14. Februar, von 19.30 Uhr an in der Mediathek Denzlingen. Am 15. Februar wird er "Schmitts letzter Fall" von 19.30 Uhr an im "Stimmpunkt", Schwarzwaldstraße 139, in Freiburg vorstellen. ISBN 978-3-7431-2824-8
von mzd
am Mo, 13. Februar 2017

ZUR PERSON: Manfred Klimanski

Der 69-Jährige war jahrzehntelang in der Verwaltung von Musikhochschulen tätig. Seine Erfahrungen mit Künstlern und der besseren Gesellschaft, also Freunden klassischer Musik, spiegeln sich in seinen Romanen wider. Klimanski lebt mit seiner Frau in Denzlingen, hat drei Kinder und sieben Enkel.  

Autor: mzd

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