Moderne Schatzsuche in Hinterzarten

Geocaching für Kinder

Moderne Schatzsuche: Geocaching-Tour für Kinder zu den Highlights von Hinterzarten.

Ein kleiner schwarzer Pfeil. "Der soll uns zu einem Schatz führen?" Erstmal sind Marie (7) und Felix (8) skeptisch. Schatzsuche kennen sie von vielen Kindergeburtstagen. Da haben ja immer die Eltern den Schatz versteckt – das ist den beiden längst klar. Aber hier? Was, wenn jemand den Schatz vor uns entdeckt? Und was, wenn wir eine Frage nicht beantworten können? "Finden wir den Schatz dann trotzdem?" Zum Glück haben die beiden auf ihrer ersten Geocaching-Tour nicht nur die kleinen Brüder, sondern auch die Eltern dabei. Aber die – das stellt sich bald raus – werden irgendwann gar nicht mehr gebraucht.

Am Kurhaus in Hinterzarten geht’s los. Marie hängt sich das GPS-Gerät um, Felix hält Fragebogen und Stift bereit. "Wohin zeigt der Pfeil?", will er wissen. Ein paar Mal drehen sich die beiden im Kreis, dann ist es klar: Da geht’s lang.

Die Ausrüstung, die es für diesen Multi-Cache braucht, haben wir uns bei der Tourist-Information ausgeliehen: Neben dem GPS-Gerät sind ein Taschenrechner, ein Maßband, Fragebogen, Stifte und Zettel für Notizen im Rucksack. Die Wegpunkte sind im Gerät bereits eingespeichert. Die Fragen aber, die an den Stationen gestellt werden, müssen die Schatzsucher selbst beantworten, um ganz am Ende der Tour auch die Schatzkiste öffnen zu können.

Zunächst wandern wir durch den Ort. "Jetzt sind es nur noch 50 Meter", ruft Marie, den Kopf tief über das GPS-Gerät gebeugt. "30, 20, 10. Hier muss was sein." Zeit, sich den Fragebogen anzugucken. Drittklässler Felix übernimmt das Vorlesen der Frage. Tatsächlich, wir stehen nicht weit von einer Tafel entfernt, die genau auf diese Frage eine Antwort gibt (verraten wollen wir die hier natürlich nicht!). Eine Zahl muss im Antwortkästchen im Fragbogen eingetragen werden, dann kann es weiter gehen zum nächsten Wegpunkt. Diesen auf dem GPS-Tracker einzustellen, dabei darf Papa helfen. Dann übernehmen die Kinder wieder das Kommando.

Bald biegen wir vom Ort in den Eichhörnchenwald ein. Dort ist ein bisschen Toben angesagt: rein in den Tunnel aus Reißig, rauf auf den Baumstamm und rüberbalanciert. Die Tour bietet am Wegrand viele kleine Höhepunkte, da haben selbst die jüngsten Schatzsucher richtig viel Spaß. Und wir werden irgendwann merken, dass wir die Tour nicht in den angegebenen dreieinhalb Stunden schaffen. Dafür gibt es viel zu viel zu entdecken – für Kinder und Eltern: Die Skisprungschanze und ihre Geschichte. Das idyllische Moor. Rehe und Schwäne. Flechten und Fliegenpilze.

Ganz am Ende unseres Ausflugs erwartet die Kinder dann die größte Entdeckung: die Schatzkiste. Dabei stellt sich heraus, ob wir unterwegs wirklich alle Aufgaben richtig gelöst haben. Denn die exakten Antworten benötigen wir allesamt, um den Code zu knacken. Also gemütlich hinsetzen und Taschenrechner raus. Und tatsächlich: Nach viel, viel frischer Luft inklusive Heimatkunde halten vier junge Schatzsucher ihren Schatz glücklich in den Händen.
von Silke Kohlmann
am Fr, 02. November 2018

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