Zurück ins Mittelalter

Geroldsecker Burgfest bei Seelbach

Am Wochenende geht’s auf der Burgruine Hohengeroldseck bei Seelbach zurück ins Mittelalter.

Längst vergangene Zeiten werden lebendig, wenn auf der Burgruine im Schuttertal am Wochenende der Verein zur Erhaltung der Hohengeroldseck feiert. Mit Lagerleben, Markt und altem Handwerk sollen sich die Besucher in die Zeit zurückversetzt fühlen, in der die Grafen von Hohengeroldseck die Herren über einen Landstrich waren, dessen Name heute noch an sie erinnert: das Geroldseckerland.

Vor rund 1000 Jahren hat das Adelsgeschlecht seine Burg auf dem Porphyrkegel oberhalb des Schönbergpasses, der Verbindung zwischen dem Schuttertal und dem Kinzigtal, errichtet, nachdem sie zuvor auf dem nahen Raukasten ihren Sitz hatten. Von jener Burg ist heute allerdings nichts mehr zu sehen.

Den Geroldseckern verdankt Seelbach den Katharinenmarkt. 1455 war Graf Diebold nach Wien geritten und erhielt von Kaiser Friedrich III. das Marktrecht für seinen Hauptort.

Romantisch darf man sich das Ritterleben auf einer Burg nicht vorstellen. Und so verließen die Geroldsecker im 17. Jahrhundert denn auch die unwirtliche Stätte und wohnten dann in der Tiefburg Dautenstein in Seelbach. 1689 am Dreikönigstag steckten französische Truppen die Burg in Brand. Sie verfiel, die Menschen nutzten sie fortan als Steinbruch. So ist beispielsweise die Kirche im nahen Prinzbach aus Steinen der Geroldseck gebaut.

Die Romantik brachte landauf, landab eine Renaissance der alten Gemäuer. So wurde auch die Hohengeroldseck zu einem beliebten Ausflugsziel. Die Gemeinde Seelbach hat von den Fürsten von der Leyen, den heutigen Besitzern, die Genehmigung erhalten, die Burg touristisch zu nutzen. Im Gegenzug hat die Gemeinde zugesagt, für den Erhalt der Burg zu sorgen. Und da gab und gibt es an dem alten Gemäuer immer etwas zu tun. Der Verein zur Erhaltung der Burgruine Geroldseck sanierte von 2010 bis 2013 die Burgruine in zwei Abschnitten mit einem Aufwand von mehr als 700 000 Euro grundlegend. Neben Zuschüssen und Spenden musste der Verein 138 000 Euro an Eigenmitteln aufbringen. Um ein Polster für die laufend anstehenden Sanierungsarbeiten zu schaffen, ist auch das Burgfest ins Leben gerufen worden. Am Samstag und am Sonntag werden Ritter ihre Lager im unteren Burghof aufschlagen, Handwerker wie Steinmetze oder Schmiede auf der Burg ihre Kunst zeigen.

An den Marktständen und um die Burg bieten die Händler ihre Waren feil. Musikanten, auch aus der lokalen Musikszene, werden auf der Festbühne die Besucher unterhalten. Bei Führungen können die Besucher vieles über die Burg, ihre Bewohner und ihr Leben erfahren. Auf die Kinder wartet ein besonderes Programm. Und selbstverständlich braucht niemand hungrig oder durstig den Heimweg anzutreten .

Geroldsecker Burgfest, Seelbach-
Schönberg, Sa, 5. Sep., 14 Uhr, So, 6. Sep. So, 11 Uhr; Wegzoll: 4 Euro/Tag; Schüler und Studenten 3 Euro/Tag. Infos im Internet unter http://www.seelbach-online.de
von tw
am Fr, 04. September 2015

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