Go GoPenguin im Jazzhaus

Ist Großbritannien derzeit das spannendste Land in der Welt des Jazz? Fest steht: Neben der Szene von Los Angeles um den Saxophonisten Kamasi Washington machen sich derzeit vor allem englische Musiker auf die Suche nach neuen Ausdrucksmöglichkeiten und Genreverbindungen. Dazu zählt auch das Trio Go Go Penguin, das sein gefeiertes Album "A Humdrum Star" im Freiburger Jazzhaus vorstellt.

Der Titel der im Februar erschienenen Platte nimmt Bezug auf ein Zitat des amerikanischen Astrophysikers Carl Sagan aus der in den 80ern populären TV-Wissenschaftssendung "Unser Kosmos": "Wer sind wir? Wir stellen fest, dass wir auf einem unbedeutenden Planeten eines eintönigen Sterns (auf Englisch Humdrum Star) leben, der sich in einer Galaxie verirrt hat, die in einer vergessenen Ecke eines Universums versteckt ist, in dem es weit mehr Galaxien als Menschen gibt."

Sagan glaubte daran, dass es irgendwo da draußen noch etwas anders gibt, das zu entdecken sich lohnt. Das könnte auch das Credo von Go Go Penguin sein, zumindest was die Musik angeht. Die Band bricht den Jazz mit Hilfe von Breakbeats, introspektiven Pianoläufen und Anleihen bei der Minimal Music auf. So entsteht auf "A Humdrum Star" eine zugängliche, fließende, clubbige Jazzvariante mit oft meditativem Touch. Von Eintönigkeit kann also im Kosmos von Go Go Penguin keine Rede sein. Mal sehen, wohin diese Reise ins Ungewisse noch führt.
Termin: Di, 9. Oktober, Freiburg, Jazzhaus, 20 Uhr

von Peter Disch