Ausstellung

Ilse Altrogges Collagen und Bilder sind in Kirchzarten zu sehen

Einige ihrer Werke sind sogar in San Francisco zu sehen. Jetzt werden Collagen und Bilder der in Stegen lebenden Künstlerin Ilse Altrogge in Kirchzarten gezeigt.

Mehrmals im Jahr verwandelt sich das Sparkassenfoyer in Kirchzarten in einen Präsentationsraum mit Werken von bildenden Künstlern. Überwiegend in Zusammenarbeit mit dem Kunstverein Kirchzarten fördert das Sparkassenforum Kultur mit diesen Ausstellungen gezielt Kunstschaffende aus der Region. Bei der Vernissage mit Collagen und Bildern der 1940 in Lage geborenen und heute in Stegen lebenden Künstlerin Ilse Altrogge konnte Geschäftsstellenleiter Jörg Hillenbrand in deren Beisein ein halbes Hundert Gäste begrüßen.

Einige ihrer Werke sind sogar in San Francisco zu sehen

Ilse Altrogge arbeitete nach ihrem Studium an der Staatlichen Kunstakademie Karlsruhe bei Hans Meyboden und dem Studium der Kunstgeschichte und Anglistik an der Universität Freiburg zunächst als Lehrerin am Gymnasium in Waldkirch. Seit 1970 lebte sie als freischaffende Künstlerin mit eigenen Ateliers in Bremen, Valencia (Spanien), Montevideo (Uruguay) und seit 2003 in Stegen. Die Liste ihrer internationalen Ausstellungen ist lang, sie erhielt mehrere Auszeichnungen bei Wettbewerben, Ankäufe ihrer Bilder und Collagen befinden sich in öffentlichen Gebäuden und im Contemporary Museum of Hispanic Art in San Francisco.

Kunstvereinsvorsitzender Jürgen Fiederlein eröffnete seine Einführung in die Ausstellung mit einem Exkurs in die Entstehungsgeschichte des Darstellungsmittels Collage. Keineswegs eine Erscheinung der Moderne habe diese Kunstform ihren Ursprung vielmehr in Japan bereits im 12. Jahrhundert durch das Bekleben von Kalligraphien mit eingefärbtem Papier. Vom Mittel der Volkskunst, etwa in Poesiealben verwendet, fand die Collage im 19. Jahrhundert über die Plakatkunst und im 20. Jahrhundert als maßgebliches Stilmittel in der Werbung endgültigen Eingang in die moderne Kunst.

Fragmente setzt sie zu einem neuen Ganzen zusammen

Das Prinzip jedoch sei gleich geblieben: Vorhandene alltägliche Fragmente wie Zeitungsausschnitte, Fotografien, Folien, oft in Verbindung mit malerischen Elementen oder auch dreidimensionalen Körpern oder Naturmaterialien, werden neu zu einem harmonischen Ganzen oder dessen Gegenteil zusammengesetzt. Fiederlein verwies auf Künstler wie Max Ernst und Juan Gris und die Pop-Art-Stilrichtung. So auch bei den Collagen von Ilse Altrogge. Im ausgestellten Bild mit dem Titel "bedroht" sind gemalte raketenähnliche Gebilde gebündelt neben explosionsartigen Staub- und Schuttwolken platziert, die das durch blaue Papierfetzen stilisierte Himmelsfirmament zerreißen. Auf anderen Collagen auf dem überwiegenden Trägermaterial Wellpappe, deren Deckpapier entfernt wurde, setzt die Künstlerin teils abstrakte, teils figürliche Papier- und Kartonausschnitte in den von ihr empfundenen neuen, subjektiven und einmaligen Zusammenhang.

Die Collagen sind zumeist ohne Titel und zwingen so die Phantasie des Betrachters zur Eigeninterpretation. Dieser bei der Kunstbetrachtung höchst wünschenswerte Effekt wird nicht zuletzt durch die hohe handwerklich-technische Qualität der Arbeiten Altrogges hervorgerufen. Die Ausstellung vermittelt einen Eindruck über die vielfältigen Ausdrucksmöglichkeiten der Collagen-Technik, derer sich Altrogge bedient, aber auch über ihre malerischen Qualifikationen.
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Die Ausstellung ist bis zum 28. März immer zu den Öffnungszeiten der Sparkasse in Kirchzarte zugänglich: Montag, Dienstag, Donnerstag und Freitag von 9 bis 17 Uhr, Mittwoch von 9 bis 12 Uhr.

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von Erich Krieger
am Mi, 13. März 2019 um 12:44 Uhr

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