Im Reich der wilden Tiere

Rund um die Burg Kintzheim, nahe der Hohkönigsburg, sind nicht die für das Elsass typischen Störche im Fokus, sondern eher exotische Tiere. Neben der Voliere des Aigles, einer Greifvogelwarte, befindet sich unterhalb der Burgruine der Montagne des Singes, der Affenberg. Wie der Name verspricht, tummeln sich in diesem begehbaren Freigehege mehr als 200 Berberaffen. Seit 1969 bewohnen die Affen, die ursprünglich aus dem Atlasgebirge Marokkos stammen, die rund 24 Hektar Gehege. Fast wie in freier Wildbahn, ohne Käfige und Barrieren, können sie sich frei bewegen. Für die Macher des Parks sind die Berberaffen aber nicht nur eine Besucherattraktion. Auch den Lebensräumen in freier Wildbahn gilt ihr Engagement. So beteiligt sich der Park an Auswilderungsaktionen, unterstützt den Erhalt des natürlichen Lebensraums in Nordafrika und trägt zur Verhaltensforschung an Berberaffen bei. Dabei sind die Bewohner gegenüber den Besuchern keineswegs begegnungsscheu, nicht zuletzt, weil die Besucher am Eingang ein für die Affen interessantes Lockmittel in die Hand bekommen: Popcorn.

Für den rund 800 Meter langen Rundweg durch das Gehege sollte man ungefähr eine Stunde einplanen. Wer danach noch mehr außergewöhnliche Tiere sehen möchte, kann sich die Greifvögel der Voliere des Aigles anschauen. Die ist nur eine ungefähr 20 Minuten dauernde Wanderung vom Montagne des Singes entfernt. Seit nunmehr 50 Jahren begeistern die rund 250 Greifvögel der Voliere die Besucher. Und statt Popcorn muss es für die Vögel schon Fleisch sein. Für die Besichtigung der Falknerei auf der Burg Kintzheim sollte man ungefähr anderthalb Stunden einplanen. 40 Minuten davon nimmt die Flugschau ein. So nah kann man Greifvögeln in freier Wildbahn kaum kommen. Nicht nur sitzend und kreischend, sondern in ihrer ganzen Pracht zeigen sich die Akrobaten der Lüfte den Zuschauern, fliegen knapp über deren Köpfe hinweg oder schnappen gekonnt nach Fleischstücken, bevor sie dann wieder ruhig auf der Hand des Falkners Platz nehmen.

von pnw