Kunst

Interdisziplinäres Projekt "Linea" im Museum Tinguely in Basel

Die Musikerin und Performerin Karin Jampen mit "Linea" im Museum Tinguely in Basel.

Das Museum Tinguely in Basel lädt heute, Donnerstag, 21., und Samstag, 23. Juni, jeweils um 20.30 Uhr, zu "Linea" ein. "Linea" beschäftigt sich mit dem Kosmos "Stadt" und kreist aus unterschiedlichen Perspektiven um die Hafenstädte New York, Amsterdam und Genua.

Die Hafenstadt als Tor zur Welt fasziniert und inspiriert bis heute. Stetig in Bewegung und im fortwährenden inneren Wandel, ist sie ein Ort des Handels und Austauschs, ein Ort, an dem unterschiedliche Menschen und Meinungen, Kulturen und Lebensformen aufeinandertreffen, ein Ort des Kommens und Gehens.
"Linea" rückt mit dem Hörstück "Zena" (Uraufführung) von Fred Frith und den zwei Kurzfilmen "Manhatta" (Charles Sheeler / Paul Strand) und "Regen" (Joris Ivens / Mannus Franken) aus dem
Genre der "City Symphonies" der 20er Jahre die Stadt als Protagonistin ins Zentrum. Stadtklänge und Klangbilder, Stadtbilder und Bilderklänge erzählen in assoziativer Form vom "Spirit" der Stadt, von Atmosphären und Ingredienzen, von Tempi und Dynamiken, von Diversität und Verdichtung, von Menschen und Geschichten der Stadt, vom Kommen und Gehen.

In einem poetisch-kontrastierenden Dialog zwischen Realität, Erinnerung und Fiktion eröffnen sich im Perspektivenwechsel von Hör-und Sichtbarem kaleidoskopartig ineinandergreifende Welten. "Linea" setzt sich mit akustischen und visuellen Eindrücken auseinander, die im Zuge der Modernisierung zu Beginn des 20. Jahrhunderts für die neue, urbane Erfahrung standen, entsprechend die künstlerischen Ausdrucksformen beeinflussten und in unsere Zeit nachhallen.
"Linea" greift mit den zwei Avantgarde-Stummfilmen des frühen Kinos wichtige Zeitdokumente auf, die als experimentelle Dokumentarfilme die alltägliche Dynamik des urbanen Lebens der Metropolen der 20er Jahre porträtieren, spielt in einer Rauminstallation, geht in der Kombination von Musik, Live-Elektronik, Film, Projektion und Raum einen unkonventionellen Weg und gibt Anstoß zu differenzierter Wahrnehmung. Durch die Bespielung des gesamten Raumes erlebt das Publikum unmittelbar die Ausstrahlung und die Faszination der Hafenstädte.
"Linea" stammt von der Berner Musikerin und Performerin Karin Jampen und wurde während des Atelierstipendiums der Stadt Bern und der Städtekonferenz Kultur (SKK) in Genua entworfen. Die Produktion schließt unter anderen an die interdisziplinären Arbeiten Schichtwerk (Jampen / Schild) und Lines&Clusters (Trans_Form, Jampen / Albisser) an, die sich mit Themen wie Urbanität, Städteorganismen, Migration, Geräuschmusik (Bruitismus) und Maschinenmusik beschäftigten.
von BZ/Foto: Michael Arn
am Do, 21. Juni 2018

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