Impro-Pop

Jens Thomas im Kleinen Haus des Theaters

Der Pianist Jens Thomas und sein Impro-Pop in Freiburg.

Musik nicht reproduzieren, sondern etwas Neues aus dem Moment heraus entstehen zu lassen, ist eine besondere Herausforderung für jeden Musiker. Der stellt sich auch der Pianist Jens Thomas.

Impro-Pop nennt der gebürtige Braunschweiger, was er live mit Hilfe eines Flügels, seiner Stimme und elektronischer Soundschleifen entstehen lässt. Dafür braucht es Intuition, Neugier, Kreativität, aber auch profundes Handwerk. Das hat Thomas, Jahrgang 1970, an der Musikhochschule Hamburg erlernt. Dort studierte er Jazz-Klavier und damit die hohe Kunst der Improvisation.

Seit 2003 arbeitet er an Theaterproduktionen mit, seit 2013 tritt er als Begleiter des Schauspielers Matthias Brandt auf – im Januar präsentierten die beiden ihre Mischung aus Lesung und Musik im Großen Haus des Freiburger Theaters. Nun kommt er alleine ins Kleine Haus zurück, um zu zeigen, was er unter einem improvisierten Popkonzert versteht.

Der Anspruch ist hoch: Jeder Abend möglichst ein Unikat. Dafür legt sich Thomas bei seinen Auftritten keinerlei Fesseln an – weder stilistisch, noch in der Wahl seiner Mittel. Aus dem Geräusch, das der Klavierhocker macht, wenn er über den Boden gezogen wird, entsteht ein Beat. Oder er türmt – seine elektronischen Helferlein machen es möglich – Gesangsstimmen und Lautmalereien übereinander, verfremdet sie, lässt ein Mosaik aus Klängen und Sounds entstehen. Gerne nimmt Thomas auch einen seiner Songs als Ausgangspunkt für eine Entdeckungstour – so wie es Jazzmusiker machen, wenn sie einen Standard neu vermessen. Der Unterschied ist allein stilistisch: Am Ende landet Thomas wieder mit mit beiden Beinen im Pop.

Termin: Freiburg, Theater, Kleines Haus,
Fr, 10. März, 20 Uhr
von Peter Disch
am Fr, 10. März 2017

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