Musik

Kanderner Bassetthorn-Festival widmet sich einem raren Vertreter der Klarinettenfamilie

Das dritte Kanderner Bassetthorn-Festival bietet vom 25. bis 28. Mai außergewöhnliche Klangerlebnisse.

Beim dritten internationalen Bassetthorn-Festival in Kandern vom 25. bis 28. Mai treffen sich Bassetthorn- und Klarinettenfans aus aller Welt zu Vorträgen, Workshops, Proben, Ausstellung und gemeinsamem Musizieren. Die Veranstaltung, die sich wie sonst wohl keine andere diesem Vertreter der Tenorlage in der Klarinettenfamilie widmet, wendet sich mit sechs Konzerten aber auch an eine breite Öffentlichkeit. Zu hören ist Musik vom Ende des 18. Jahrhunderts, als das Instrument eine erste Blüte erlebte – es gilt als Mozarts Lieblingsinstrument –, aber auch neue Musik des 20. und 21. Jahrhunderts, darunter einige Uraufführungen. Dass Kandern eine Bassetthorn-Hochburg wurde, ist dem Umstand zu verdanken, dass 2008 per Zufall auf dem Dachboden des Heimat- und Keramikmuseums in einer Kartonschachtel Fragmente von zwei Bassetthörnern entdeckt wurden. Diese sind zwischenzeitlich restauriert und werden beim einen oder anderen Konzert auch angespielt.

Das Eröffnungskonzert am Donnerstag, 25. Mai, 19.30 Uhr, spannt mit Werken von Mozart, Strawinsky, Rischka, Druschetzky und Crusell einen Bogen von der Wiener Klassik über die frühe Romantik zur Moderne. Er spielen das Ensemble tri-Rhena (Peter Geisler, David Glenn, Erich Ramer) und Mitglieder des Oberrheinischen Sinfonieorchesters (Leitung: Stephan Maluschke).

"Mostly Mozart" ist die Matinee am Freitag, 26. Mai, 11 Uhr, überschrieben. In Erstaufführungen sind Werke von Mozart, die Hans Jägemann bearbeitet hat, und welche von Vicente Martin y Solér zu hören, die Peter Geisler adaptiert hat. Es singen und spielen das Roggenbach-Trio (Foto) mit Glenn, Geisler und Michal Lewkowicz sowie Jacqueline Forster, Susanne Hagen (Sopran) und Ralf Ernst (Bass). Am 26. Mai, 19.30 Uhr, tritt das ClarinArt Ensemble aus der Schweiz auf. Neben Werken von Mozart und Willi Vogl ist als Uraufführung Peter Klaus’ Version des Guggisbergliedes zu hören.

Die Matinee am Samstag, 27. Mai, 10.45 Uhr, bestreiten das Princess Bassetthorn Trio aus Japan sowie Rumi Soto-Klemm und Sayaka Schmuck. Auf dem Programm stehen Werke von Mozart und Karlheinz Stockhausen sowie zwei Uraufführungen: ein Medley über japanische Volkslieder und Willi Vogls mit "Jodler" überschriebenen drei Grußformeln. Das Quartett clarimonia hat am Samstag, 27. Mai, 19.30 Uhr, Werke von Salieri, Mozart und Grell auf dem Programm. Bei der Abschlussmatinee mit den Festivalteilnehmern (Leitung: Willi Vogl) am Sonntag, 28. Mai, 11.15 Uhr, sind Kammermusik sowie Werke von Mozart, Vogl ("Dahoam – Hymnen im Moos") und Iturralde für Klarinettenchor zu hören.

Mit Ausnahme des Abendkonzertes am Freitag, 26. Mai, in der katholischen Kirche in Kandern sind alle Konzerte des Festivals in der evangelischen Stadtkirche Kandern. Der Eintritt ist stets frei. Beim Austritt wird eine freiwillige Kollekte erbeten. Der Erlös des Festivals soll mit einen Grundstock legen, um weitere Instrumente, die nach der Festivalpremiere 2009, im Heimat- und Keramikmuseum entdeckt wurden, restaurieren zu lassen.

Mehr Infos unter http://mehr.bz/bassett17
von gra/Foto: ZVG
am Mo, 22. Mai 2017

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