Kleine Kunstwerke

Basteln statt Freunde treffen: Wenn keine Begegnungen möglich sind, können wir unseren Lieben eine Freude bereiten.

Wir gehen nicht ins Kino oder Theater, wir treffen kaum Freunde und Familie – und machen das Beste daraus! Indem wir es uns zuhause gemütlich machen, Zeit miteinander verbringen und kreativ sind.

Das Gute an solchen Basteltagen: Wenn wir damit fertig sind, haben wir kleine selbstgemachte Kunstwerke, mit denen wir Menschen eine Freude machen können, die wir viel zu selten sehen.

Filz-Untersetzer

Wir brauchen: Filzwolle, Kernseife, warmes Wasser, Nadel und Baumwollgarn

So geht’s: Diese Handarbeit benötigt viel Geduld. Am besten ist es, wenn die ganze Familie mitmacht, denn viele Hände filzen deutlich schneller als zwei. Wir müssen nämlich sehr viele kleine Bälle filzen. Dafür benötigen wir zunächst eine Wanne mit warmem Seifenwasser. Nun zupfen wir ein größeres Stück Filzwolle vom Knäuel ab, formen in die Mitte einen Knoten und wickeln die beiden Enden fest um diesen Knoten herum.

Dann tränken wir den Ball mit dem warmen Seifenwasser und rollen ihn ohne Druck zwischen unseren Händen – so vorsichtig, als hätten wir ein kleines Küken in der Hand. Langsam merken wir, dass der Ball fester wird. Wenn es soweit ist, dürfen wir auch kräftiger rollen, so dass eine feste kleine Filzkugel entsteht. So filzen wir viele, sehr viele Bälle. Je nachdem, wie groß unser Untersetzer werden soll, benötigen wir an die 100 Filzkugeln. Nachdem sie getrocknet sind, werden sie im Kreis zu einer wunderschön bunten Filzunterlage zusammengenäht.

Nach all der Arbeit kommt ein Gemeinschaftsprojekt zustande, an dem wir lange Freude haben. Denn Schafwolle ist hitzebeständig und schmutzabweisend.

Sprudelnde Badekugeln

Wir brauchen für 15 bis 20 Kugeln: 90 Gramm Kakaobutter, 200 Gramm Natron, 20 Gramm Kartoffel- oder Maisstärke, 120 Gramm Zitronensäure, 20 bis 30 Tropfen ätherisches Öl, eventuell Lebensmittelfarbe, getrocknete Blüten oder Kräuter, Plätzchenausstecher

So geht’s: Wir schmelzen die Kakaobutter im Wasserbad. Die trockenen Zutaten vermischen wir in einer Schüssel. Nun geben wir nach und nach die flüssige Kakaobutter dazu und kneten sie unter. Vorsicht: Nicht direkt in die Kakaobutter fassen, sie könnte heiß sein. Wir kneten so lange, bis wir eine Masse erhalten, die einem Mürbeteig ähnelt.

Nun geben wir das ätherische Öl dazu. Ist die Masse anschließend zu klebrig, kneten wir noch etwas mehr Natron unter. Wer mag, fügt jetzt getrocknete Rosenblätter, Lavendelblüten oder Kräuter wie Thymian dazu. Für Kinder kann man die Masse auch mit Lebensmittelfarbe einfärben. Hier sind der Experimentierfreude keine Grenzen gesetzt. Nur wässrige Zutaten sollte man nicht verwenden, damit das Natron und die Zitronensäure nicht schon in der Schüssel miteinander reagieren.

Dann kneten wir alles nochmal durch und formen mit der Hand Kugeln in der Größe von Walnüssen. Oder aber wir rollen die Masse mit dem Wellholz aus und stechen mit dem Keksausstecher Herzen, Sterne oder andere Formen aus. Die müssen nun im Kühlschrank auskühlen und können dann in kleine Gläser verpackt werden. Oder die Kinder steigen gleich selbst in die Wanne und freuen sich über das lustige Geblubber im Wasser.

Aber warum sprudeln die Kugeln eigentlich? Dafür sind die Zutaten Natron und Zitronensäure verantwortlich. Wenn beide gemeinsam mit Wasser in Berührung kommen, entsteht das Gas Kohlenstoffdioxid und das bringt das Wasser zum Sprudeln.

Der Perlenstern

Wir brauchen: 30 Holzperlen mit einem Durchmesser von etwa 10 Millimetern, dünnen Schmuckdraht, Schere oder Seitenschneider

So geht’s: Wir schneiden vom Draht etwa 80 Zentimeter zu und fädeln darauf zwölf Perlen. Dann formen wir die Perlenreihe zu einem Kreis und ziehen den Draht noch einmal durch die erste Perle. Der innere Ring ist nun geschlossen. Wir ziehen den Draht straff und verdrehen ihn ein paar Mal. Jetzt fädeln wir zwei Perlen auf das lange Drahtende, lassen im Kreis eine Perle aus und führen den Draht durch die übernächste Perle. Nun wieder zwei Perlen auffädeln, eine Perle des Kreises auslassen und den Draht durch die übernächste hindurch. So schließen wir die zweite Reihe des Sterns.

Bitte den Draht immer schön fest zu ziehen, damit keine Lücken entstehen. Am Ende der Runde führen wir den Draht durch die letzte freie Perle des inneren Rings und durch die erste der zweiten Reihe. Nun fehlen nur noch die sechs Spitzen des Sterns: Dazu fädeln wir eine Perle auf unser Drahtende und stecken den Draht in die nächste darunterliegende Perle. Jetzt erkennen wir unsere erste Sternenzacke. Um die anderen Zacken zu vollenden, müssen wir den Draht wieder hinunter in den ersten Ring ziehen und dann durch die zweite Reihe wieder nach oben. Das heißt, wir stecken den Draht immer durch drei Perlen, bis er wieder oben an einer Zacke herausragt. Zum Schluss verdrehen wir beide Drahtenden gut miteinander, ziehen sie nochmal durch eine Perle und schneiden sie ab – ein schönes Band durch eine Sternenzacke ziehen: Fertig ist der Perlenstern.
von Silke Kohlmann
am Sa, 28. November 2020

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