Rhein, Kandel, Kaiserstuhl

Königlich radeln: Tipps für E-Bike-Touren

Drei Tourentipps für Radler, die elektrische Unterstützung genießen.

Viele Menschen, die sich ein E-Bike kaufen, spüren plötzlich ein ganz neues Gefühl: Da geht wieder was. Gerade Ältere erweitern ihren Radius und erreichen Orte, von denen sie schon gar nicht mehr zu träumen gewagt hätten. Wir stellen drei Touren in Südbaden vor, die sich natürlich auch ohne "E" meistern lassen. Aber das elektrisch unterstützte Rad gibt auch den nicht mehr ganz so Fitten die Gewissheit, dass sie ihr Ziel erreichen werden.

Rauf auf den Kandel

Ganz locker bleiben. Mit einem gut geladenen Akku und ein bisschen Geduld kommt der E-Biker überall rauf – selbst auf die Passhöhe des Kandels (Gipfel: 1241 Meter). Wer das Ladegerät mitnimmt, kann auch zwischendurch nachtanken. Es gibt viele Ladestationen im Schwarzwald, und in guten Cafés und Gasthäusern wird sich heute niemand mehr der Bitte nach einer Steckdose verweigern. Los geht’s in Freiburg an der Dreisam entlang, auf dem Dreisamtalradweg nach Stegen und über Oberbirken ins Unteribental. Jetzt wird’s knackig – und noch knackiger, wenn man nicht über St. Peter radelt, sondern vorher rechts nach St. Märgen abbiegt. Auf einem der Höhenwege (bitte höflich mit Wanderern umgehen) erreicht man den Kandel. Den giftigsten Pass weit und breit meistern wir dann einfach bergab statt bergauf: die wenig befahrene Straße von der Passhöhe hinunter nach Waldkirch. Dort geht’s über Denzlingen und Gundelfingen zurück nach Freiburg – stets auf fast immer gut ausgeschilderten Radwegen. Ausreichend Zeit mitnehmen und warme Bekleidung.

Königlich Radeln am Kaiserstuhl

Früher war (fast) alles besser. Wir waren jung, fit wie ein Turnschuh, und die Kaiserstuhl-Runde mit dem Rennrad erschien uns als kleine Trainingsrunde im Frühling. Heute sind die rund 90 Kilometer (Start und Ziel in Freiburg) aber schon ein ambitioniertes Projekt, und es lohnt sich auch hier, zur Sicherheit das Ladegerät für den Akku mit einzupacken. An der Dreisam entlang geht’s nach Eichstetten und von da an entgegen dem Uhrzeigersinn immer auf Radwegen weiter. Bahlingen, Riegel, Endingen und Sasbach: Dort erreichen wir den Rheinradweg, einen besonders schönen Abschnitt auf deutscher Seite, der uns bis nach Breisach bringt. Spätestens hier lohnt es sich, eine längere Pause zu machen und das Flair des alten Ortszentrums zu genießen – vorausgesetzt, es ist nicht gerade wieder von Touristen überflutet. Für die Rückfahrt nach Freiburg gibt’s natürlich mehrere Möglichkeiten. Man kann links am Tuniberg vorbei über Gottenheim Richtung Freiburg radeln oder noch eine kleine Steigung meistern: über Ihringen oder aber über Hochstetten und Gündlingen geht’s nach Merdingen, der alten Heimat von Jan Ullrich, und dann in mehreren Varianten über den Tuniberg zurück. Auch ältere E-Biker haben die ganze Kaiserstuhl-Runde mit einem 500er-Akku von Bosch und in der untersten Stufe schon ohne Auftanken gemeistert. Aber man muss sich ja nicht quälen. Nachladen geht immer.

AM Rhein entlang Rollen

Am Rhein radelt es sich nicht überall schön, aber hier muss man gewesen sein! Der Radweg zwischen Waldshut und Rheinfelden auf deutscher Seite ist bestens ausgebaut und tut der Seele gut. Immer mit Blick auf die Schweizer Seite erkundet man das enge Tal des hier noch gar nicht so mächtigen Flusses, kommt an kleinen Dörfern vorbei und kann die eindrucksvolle Altstadt von Orten wie Laufenburg, Bad Säckingen und Rheinfelden bewundern. Steigungen gibt’s so gut wie keine, das ist das Schöne an Flussradwegen. Auf gutem Asphalt gleitet das Velo dahin, Pause kann man fast überall machen (Geheimtipp: das kleine Vogelschutzgebiet bei Brennet). Leider endet das große Vergnügen nach 52 Kilometern in Rheinfelden. Wer dann noch weiter will bis nach Basel und Weil am Rhein, muss sich am Rande viel befahrener Straßen durchschlagen. Hier empfiehlt es sich, mit dem Zug abzukürzen.
von str
am Mo, 27. Mai 2019

Badens beste Erlebnisse