Am kommenden Samstag geht es los

Lahr: Puppenparade in den Startlöchern

Auftakt der Ortenauer Puppenparade ist am kommenden Samstag in Gengenbach. Eine Woche später geht es in Lahr los, wo jede Menge Programm geboten wird.

LAHR. Am kommenden Samstag startet die Puppenparade Ortenau in ihre sechste Saison. Für viele Lahrer ist das aber nur die halbe Wahrheit, denn die Vorgeschichte der Puppenparade in Lahr seit 1999 hat dafür gesorgt, dass in der Stadt eine besondere Bindung zu diesem sehr speziellen Genre der Theaterkunst entstanden ist. Die Ausweitung auf die Ortenau war ursprünglich eher eine Rettungsaktion für die Puppenparade, der der Lahrer Gemeinderat die Mittel gekürzt hatte, was manchem bis heute sauer aufstößt.

Doch für das Publikum stellt sich die Ortenau weite Puppenparade als Gewinn dar: Mehr Auswahl, mehr Internationalität – und in den nächsten Jahren auch noch mehr beteiligte Städte (die BZ hat berichtet), heißt es in der Pressemeldung der Veranstalter. Die besondere Beziehung Lahrs zur Puppenparade spiegle sich unter anderem darin wieder, dass das Programmangebot besonders groß ist. Sieben Stücke in neun Aufführungen und der Open-Air-Tag am 18. März sorgen dafür, dass Lahrer Figurentheaterfans kurze Wege haben. Doch vor allem bei den Stücken für Erwachsene gibt es auch einen regelrechten Puppenparade-Tourismus in der Ortenau.

Spektakuläre Inszenierung

"Der Festivalcharakter der Puppenparade Ortenau wird immer stärker wahrgenommen", berichteten die Verantwortlichen bei der Programm-Pressekonferenz im vergangenen Dezember. "Es gibt durchaus Menschen, die auch mal aus Kehl nach Gengenbach fahren, oder aus Offenburg nach Lahr, um ein bestimmtes Stück zu sehen. Die Festivaleröffnung in Gengenbach am Samstagvormittag, 11. März, und die spektakuläre Inszenierung von "Pinocchio Sanchez", mit der das reguläre Puppenparade-Programm 2017 in der Offenburger Reithalle eröffnet wird, dürfte aus der ganzen Region Publikum anlocken.

Das Lahrer Puppenparade-Angebot hat in diesem Jahr einen klaren Schwerpunkt auf den Märchen, sowohl für Kinder wie auch für Erwachsene. Am 20. März bringt in der Mediathek "Mimi, die Märchenmaus" die Original-Erbse der Prinzessin mit, eine Rose aus der Hecke vom Dornröschenschloss, und ein Stückchen Samt von Rotkäppchens Mütze. Für Kinder werden außerdem "Schneewittchen", die "Prinzessin auf der Erbse" und "Der standhafte Zinnsoldat" gezeigt – Letzterer in einer hoch gelobten, sehr poetischen Inszenierung des renommierten Puppentheaters am Meininger Theater, die auch Erwachsene begeistern wird, so der Pressebericht weiter. Und mit Wilhelm Hauffs Schwarzwaldmärchen "Das kalte Herz" wird noch ein Klassiker für Erwachsene geboten. Märchenhaft mutet auch die "Legende vom Ozeanpianisten" an, der so heißt wie das Jahr, in dem er geboren wurde: "Novecento" (1900). Sein ganzes Leben verbringt Novecento als Pianist auf dem Schiff, auf dem er als Findelkind ausgesetzt wurde – vielleicht eine der schönsten Geschichten, die im diesjährigen Programm der Puppenparade erzählt werden.

Open-Air-Tag am 18. März

Kennzeichen der Puppenparade in Lahr war und ist die Mitwirkung weiterer Akteure. Auch unter neuer Leitung ist der Kulturkreis Lahr weiter dabei mit dem Kinderstück "Der kleine Vampir". Und das umfangreiche Programm des Open-Air-Tages am 18. März wird unterstützt von der Werbegemeinschaft. Der Kiepenkasper, die Freiburger Puppenbühne, der Drache Onil und das Theater auf Stelzen werden von 9.30 bis 13.30 Uhr in der Innenstadt ein buntes Programm für Familien bieten. Außerdem – auch das seit vielen Jahren Tradition in Lahr – können die Kinder in der Puppenbauwerkstatt des Kinder- und Jugendbüros auf dem Schlossplatz selbst kreativ werden.

Weitere Infos und Karten unter http://www.Puppenparade.de
von bz
am So, 05. März 2017 um 16:00 Uhr

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