Tschechow-Soiree im Kurhaus

Lesung und Musik mit Anna Scheps in Badenweiler

Lesungen und Musik mit der Konzertpianistin Anna Scheps.

BADENWEILER. Das Literarische Museum "Tschechow-Salon" Badenweiler und die Deutsche Tschechow-Gesellschaft (DTG) starten punktgenau mit der traditionellen Tschechow-Soiree am 157. Geburtstag des russischen Schriftstellers und Dramatikers Anton Tschechow, am Sonntag, 29. Januar, ab 18 Uhr, im "Café Le Jardin" im Wiesengeschoss des Kurhauses, Schlossplatz 2, in Badenweiler in das Veranstaltungsjahr 2017.

Gelesen werden an diesem Abend fünf der besten Kurzgeschichten Anton Tschechows: "Der Tod eines Beamten", "Der Dicke und der Dünne", "Der Name mit Pferd", "Zu dick aufgetragen" und "Der gute Deutsche". Diese "short stories" erweisen nicht nur Tschechows frühe Meisterschaft als spannender satirischer Erzähler, sondern zeigen ihn als tiefblickenden Kenner der russischen und auch der deutschen Seele. Es lesen auf Deutsch mit russischen Hörbeispielen die Vorstandsmitglieder der DTG: Helmut Haas, Elisabeth Hartmann, Rolf-Dieter Kluge, Regine Nohejl, Dieter Schreck, Heinz Setzer und Jana Wenzel.

Da aber eine Geburtstagsfeier für den musikverliebten Tschechow ohne Klavier keine runde Sache sein kann, wird die deutschrussische Konzertpianistin Anna Scheps (Foto) aus Würzburg im Wechsel mit den Lesetexten Stücke der Komponisten Nikolaj Karlowitsch Metner, Tschechows Freund Peter Tschajkowski und Sergej Rachmaninow, der Tschechow bewunderte, auf dem Flügel spielen. Weiterhin kommen Stücke von Franz Liszt aus dessen italienischer Zeit zu Gehör.

Mit der Konzertpianistin Anna Scheps ist den Veranstaltern ein Glücksgriff gelungen. Schon mit sechs Jahren wurde die gebürtige Moskauerin am Tschaikowski-Konservatorium aufgenommen, der Hochbegabten-Schule in der russischen Hauptstadt. Nach der Umsiedelung 1992 mit ihrer Familie nach Deutschland gewann sie einen ersten Preis bei Jugend musiziert, kurz darauf gab sie ihr erstes großes Klavierkonzert im Düsseldorfer Wittgenstein-Palast. Ab 1995 studierte sie an der Yehudi Menuhin School in London. Es folgten Konzertauftritte in der Royal Festival Hall London, in Hamburg, Bayreuth und vielen anderen Städten des In- und Auslandes. Parallel dazu führte sie ihr Studium an der Musikhochschule Würzburg weiter, wo sie 2013 die Meisterklasse mit dem Diplom abschloss. Ihr Lebensmotto, "mit Musik Vieles in der Welt bewegen", reiht sich nahtlos in das Selbstverständnis der Tschechow-Gesellschaft und des Badenweiler Literaturmuseums ein, dass es an erster Stelle die Kultur ist, die zwischen Völkern friedliche Brücken schlägt. Damit der Abend als "Geburtstagsgesamtkunstwerk" auch für Gourmets ein besonderes Erlebnis wird, gibt es russisches Borschtsch und Kartoffel-Pilz-Piroggen. Der Eintritt ist kostenlos, Spenden sind willkommen.
von bz
am Di, 24. Januar 2017

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