Stimmen-Festival

Marktplatzkonzert mit Sophie Hunger

Hunger auf dem Marktplatz.

Sophie Hunger gehört derzeit zu den Lieblingen im deutschen Feuilleton. Zeit, Spiegel, FAZ, das ZDF-Kulturmagazin Aspekte – viele haben der Schweizerin seit dem 2008 erschienen Debütalbum "Monday’s Ghost" große Beiträge gewidmet. Dabei hat die 32-jährige, die inzwischen mit einem Bein in Berlin lebt, wenig von einem geschmeidigen Medientyp. Im Gegenteil: Die "zeitlose Melancholikerin", wie sie das Magazin Rolling Stone beschrieb, gibt jenseits ihrer Lieder öffentlich nach wie vor wenig preis, wirkt spröde, mitunter fast fremdelnd. Hunger gefällt vor allem durch die Musik und ihre Texte, die Widersprüche und Brüche des modernen Alltags philosophisch angehaucht, ironisch oder in surrealen, poetischen Bildern fassen. "Ich spreche leise mit ’ner zerbrochenen Fensterscheibe", heißt’s etwa in "Die ganze Welt" vom Album "Supermoon", mit dem sie auf Tournee ist (Tickets) .

Das Album knüpft einerseits an an das bisherige Œuvre; andererseits offenbart es erneut die Wandlungsfähigkeit der gebürtigen Bernerin, die nahezu jedes Stück mit neuen Effekten und Emotionen auflädt. Das Titelstück "Supermoon" etwa beginnt leicht entrückt, gerät mit dem Bild vom Stein, der durchs Weltall schwirrt, gefangen in einer Umlaufbahn, nah an der Erde aber nie ganz bei ihr, dann aber zum fast psychedelischen Selbstporträt. "Superwoman" dagegen ist ein flippig-quirliges Gebräu, das zwischen Gospel- und Tex-Mex-Bläsersound oszilliert: Schema F und musikalische Langeweile jedenfalls drohen bei Sophie Hunger nicht.
– Samstag, 18. Juli, 20 Uhr, Marktplatz Lörrach, Vorgruppe: Talisco. Tickets sind erhältlich bei den
BZ-Geschäftsstellen und unter bz-ticket.de/karten
von alb
am Sa, 13. Juni 2015

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