Abenteuerlich

Minigolfen in Bad Bellingen

Abenteuerlich: Beim Minigolfen in Bad Bellingen spielend durch römische Badelandschaften.

Zack und Klong. "Dieser Schwarzwald ist doch verhext, schon wieder gegen einen Baum!", meckert Ben. "Och manno, dieser Schweizer Käse aber auch. Das richtige Loch zu treffen ist einfach unmöglich!", empört sich Fin. Zwei Freunde, eine Meinung: Dieser Minigolf-Abenteuerparcours hat es wirklich in sich.

Zu finden ist die 18-Bahnen-Anlage nicht etwa im Schwarzwald oder in der Schweiz, sondern mitten im Kurpark von Bad Bellingen. Aber: "Wir wollen unsere gesamte Region darstellen, die Besonderheiten des Markgräflerlands und des Länderdreiecks besonders zur Geltung bringen", sagt Betreiber Marcus Ciesiolka. Als er vor fünf Jahren das Café am Park übernahm, gehörte eine Minigolfbahn dazu. Doch die war veraltet, daher machte sich Ciesiolka auf die Suche und stieß auf das Konzept Abenteuergolf. Anders als beim normalen Minigolf sind fest genormte Bahnen mit Beton- oder Faserzementplatten passé. Stattdessen gibt es nun viel grünen Kunstrasen und viele ungewöhnliche Elemente wie Brücken, Hügel oder Tunnel.

Obendrein kommt im Thermal- und Heilbad noch ein weiteres, besonderes Element dazu. "Hier ist ja überall Wasser", stellen die Jungs erstaunt fest. Die erste Bahn soll dann auch die drei Quellen von Bad Bellingen symbolisieren. Nach freier Abschlagswahl flitzt der Ball durch ein mit niedrigem Wasser befülltes und mit drei Quellen gespeistes Becken und landet im Loch – theoretisch. Konzentriert stellt sich Ben hin, den Blick fest auf den Ball geheftet. Dann einatmen, ausholen, schlagen und wie ein Minimotorboot mit zu schwachen Batterien trudelt der Ball durchs Becken, ehe er stoppt: "Och manno", mault Ben, genauso wie kurz darauf sein Kumpel Fin. Es ist nur das erste von vielen Mannos, denn Minigolf weckt den Wettkampfgeist wie sonst kaum ein anderes Freizeitvergnügen, stellt Freundschaften auf die Probe, ist eine Mischung zwischen Spaß und Frust.

Spaß haben die beiden Elfjährigen beispielsweise beim Alm-Anstieg, wo der Ball über eine weite, mit hellen Minifelsen gespickte Wiese bergauf ins Loch rollen soll. Und relativ "easy" finden die Jungs auch, den Vogesenkamm zu bespielen, obwohl das Loch auf dem höchsten Punkt liegt und, ebenso knifflig wie fies, ein Absturz in die Pampa drumrum möglich ist. Selbst die Oberrheinische Tiefebene, eine Holzbahn, die beim Betreten wackelt und so ein Erdbeben simulieren soll, ist "voll cool".

Doch dann kommt die "Schwizer Käs"-Bahn – und mit ihr der Frust. Nur durch ein bestimmtes Holzloch rollt der Bahn in die untere Ebene weiter, alle anderen sind Sackgassen. "Och Manno, das gibt’s doch nicht", meckern die Jungs wechselweise und einer droht gar mit Spielabbruch. Auch das sich ständig drehende Schwarzwälder Mühlrad auf einer weiteren Bahn bringt die Jungs fast zur Weißglut.

Erst das Wasser bei den Bahnen, die der Ruine eines römischen Dampfbads nachempfunden sind, und wo es wahlweise übers Aquädukt, ins Wasser oder zwischen den Becken hindurch geht, kühlt die erhitzten Gemüter ab.

Bei der Station Rebhang, wo ein kräftiger Schlag nötig ist, um die Kugel ganze 22 Meter aufwärts zu dreschen, kommt bei den beiden jetzt-wieder-Freunden der Spaß zurück und bei den drei Weinfässern mit Loch, die es zu durchspielen gilt, steht das Stimmungsbarometer wieder auf Friede, Freude, Eierkuchen.

Beim Schlägerabgeben lacht die Sonne, die Jungs ebenfalls und in einem Anflug des Minigolf-eigenen Verdrängungsmechanismus’ sind sich die Jungs einig: "Hier müssen wir bald wieder mal putten, gell?"

Weitere Infos: Abenteuergolf, Café am Park,
Badstraße 13, 79415 Bad Bellingen, Öffnungszeiten täglich 11 bis 18 Uhr, auch im Winter bei gutem Wetter, Preise: 6,50 Euro, Kinder bis 12 Jahre 3,50 Euro, weitere Infos: Tel. 07635/ 8241790, http://www.abenteuergolf-bb.de
von Anita Fertl
am Fr, 19. Mai 2017

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