Mit Benjamin Hodapp stellt das jungste Mitglied des Vereins L'Art pour Lahr aus

LAHR. Benjamin Hodapp macht sich auf den Weg als Künstler. Mit 30 Jahren hat er sein Studium an der privaten Kunstakademie von Franzjoseph Held in Lahr absolviert und stellt zum ersten Mal seine in dieser Zeit entstandenen Werke in der Produzentengalerie L’art pour Lahr aus. Was übrigens auch die erste Zusammenarbeit zwischen Helds Akademie und dem Lahrer Kunstverein ist, wie dessen Vorsitzender Heinz Kneile bei der Eröffnung sagte.

Benjamin Hodapp ist in Lahr aufgewachsen, hat hier seine Gesellenzeit verlebt und hat vor acht Jahren sein Atelier gegründet, wo er handwerkliche Arbeiten und kreatives Gestalten anbietet.

Blau ist seine Farbe, mit der er experimentiert. Er malt gegenstandslos, gibt seinen Bildern Struktur durch schwarze Linien und Cluster, lässt hell grundierte Leinwand durchblitzen und schafft so starke Kontraste, die bei der engen Hängung in der Galerie sehr dicht wirken. "Ich zeige hier das, was ich in den vergangenen acht Jahren in der Akademie für Bildende Kunst Lahr gelernt und ausprobiert habe", sagt Hodapp, ein ruhiger Typ, der ganz hinter dem steht was er macht. Der Junior im Kunstverein erhält aufmunternde Kommentare zu seiner Arbeit. Das Kabinett, ein winziger Raum im hinteren Teil der Galerie, nutzt Benjamin Hodapp für seine Preziosensammlung mit drei- und zweidimensionalen Arbeiten: ein Hochformat mit Farbverlauf von Dunkelblau nach Hellgrau. Assoziationen an Landschaft oder Stadtlandschaft. "Geheimnisvoll" nennt er die Ausstellung. Was bedeuten abgeformte Füße in Schwarz auf schwarzer Leinwand und ein modellierter Kopf im Holzkasten? Ein Zweig mit Plastikdöschen – Lahr trägt seit seiner Spitzenstellung in der Verpackungsindustrie des 20. Jahrhunderts den Beinamen "Schächtelestadt" – erhebt sich von einer bemalten, liegenden Leinwand. Papierkarten mit graphischen Tuscheelementen daneben. An der Wand eine Serie gerahmter Zeichnungen, die schwarz und braun lasiert sind. Hodapp setzt auf Harmonie und Bewährtes, auf durchstrukturierte Bilder, die still ihren Platz beanspruchen. Mit einer Collage zum Thema Mühle erzählt er plötzlich etwas: Hier treten Personen auf, Überlagerungen menschlicher Konturen und Gebäude suggerieren Zeitverläufe. Pastelltöne fügen sich aneinander: Braun, Violett, Rost bis Rot. Das Geheimnisvolle wird konkret.Die Bilder werden sich weiterentwickeln, im eigenen Atelier in Lahr, unter Einsatz unterschiedlicher Materialien, im Spannungsfeld zwischen Handwerk und Kunst.

von Eri Sieberts