Aktuelle Skulturen und Wandobjekte

Olaf Metzel bei OG Projects in Offenburg

Der Münchner Professor für Bildhauerei zeigt in der Pfarrstraße eigens geschaffene Wandobjekte.

OFFENBURG. Das Offenburger Kunstunternehmen OG Projects holt für seine vierte Kunstintervention seit der glanzvollen Premiere im Dezember 2017 erneut einen großen Namen nach Südbaden: Olaf Metzel. Von 9. Juni bis 22. Juli ist in der Pfarrstraße 2 eine eigens für Offenburg geschaffene Edition von Wandobjekten dieses Schöpfers spektakulärer skulpturaler Interventionen im öffentlichen Raum zu erleben.

OG Projects zeigt das künstlerische Werk Olaf Metzels (Jahrgang 1952) mit neuen Arbeiten zum ersten Mal in Offenburg. Der Künstler selbst bezeichnet seine Arbeiten laut Pressemitteilung der Veranstalter als "dreidimensionale Bilder, die eine Zeitform sind": Das heißt, er gibt der Zeit eine Form. Dabei erleben Ausstellungsbesucher einen gesellschaftlichen Parcours durch internationale Themen von bedrückender Aktualität, versprechen OG Projects.

Die Ausstellung zeigt demnach Auswirkungen und Entwicklungen von gesellschaftspolitischen Prozessen, dokumentiert auf bedruckten und zu Wandobjekten gebogenen Aluminiumtafeln, die meistens Medienberichte als Grundlage haben. Immer wieder sind es Zeitungsnachrichten, die Olaf Metzel zu bestimmten Arbeiten motivierten. Von daher ist es nur folgerichtig, dass er mit dem Motiv der Zeitungsseite arbeitet.

Es sind gerade die Auseinandersetzungen im und mit dem öffentlichen (auch medialen) Raum, die Olaf Metzel einem breiten Publikum bekannt gemacht haben: Zum einen, die für den Berliner Skulpturenboulevard 1987 entstandene Arbeit "13.4.1981", die aus meterhoch angehäuften, vergrößerten Absperrgittern und Einkaufswagen besteht. Der Titel der Arbeit bezieht sich auf die Ereignisse in der Nacht vom 12. auf den 13. April 1981, als es – auf Grund einer lancierten Falschmeldung über den Tod eines RAF-Häftlings – in Berlin zu gewaltsamen Ausschreitungen kam. Die Skulptur, über die in der medialen Öffentlichkeit fast ebenso hitzig diskutiert wurde wie über die eigentlichen Ereignisse, ergreift keine Partei, sondern steht stellvertretend für viele gesellschaftspolitische Auseinandersetzungen, die öffentlich ausgetragen werden. Und die 1984 für den Württembergischen Kunstverein in Stuttgart realisierte Arbeit "Stammheim". Die aus einem Beton-Ehrenkranz und dem Schriftzug bestehende Arbeit spielt auf die Ereignisse im gleichnamigen Gefängnis an, in dem gegen die RAF verhandelt wurde und wo man Baader, Ensslin und Raspe 1977 tot auffand.

Zur Ausstellung erscheint eine Edition.

Jeweils Freitag und Samstag 14 bis 18 Uhr und nach Vereinbarung, Pfarrstraße 2, Offenburg, www. ogprojects.de
von bz
am Do, 07. Juni 2018

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