Sonderausstellung

Parfumflacons im Spielzeug Welten Museum in Basel

Neue Sonderausstellung im Spielzeug Welten Museum Basel mit Parfumflacons.

Das Spielzeug Welten Museum Basel widmet seine neue Ausstellung den "Parfumflacons – Hüllen verführerischer Düfte". Ein Tag kann so schön sein: Ein paar Tropfen aus einem schönen Flakon oder ein leichter Druck auf den Zerstäuber – und schon umgibt einen eine wahre Wolke Wohlgefühl. Düfte sind ein kleiner Luxus und sie bedürfen eines entsprechenden Behältnisses. Schon bei den alten Ägyptern war der Wunsch verbreitet, einen Duftstoff bei sich tragen zu können. Dazu benötigte man Aufbewahrungsbehälter.
Flakons waren dazu bestimmt, jedem Parfum eine persönliche Note zu verleihen. Heute werden diese Designobjekte als Kunstwerke anerkannt. Sie waren immer den Einflüssen des Zeitgeistes unterworfen. Flakons gehören zu den wichtigsten Marketingwerkzeugen der Beautyindustrie.
In der Sonderausstellung vom 21. Oktober bis 8. April 2018 sind mehr als 500 Flakons aus den letzten 5000 Jahren zu sehen. Die Vielfalt der Formen ist überwältigend und den Materialien sind praktisch keine Grenzen gesetzt: Gold, Silber, Glas, Porzellan, Email, Schildpatt, Perlen oder Edelsteine. Die ausgestellten Flakons der Storp Collection München sind lediglich ein Auszug aus der weltgrößten Privatsammlung.

Zur Zeit der Pharaonen und in der Antike konnten Behältnisse für Parfum aus Holz, Stein, Metall, Bronze oder Ton bestehen. Ihrer Form nach handelte es sich unter anderem um Phiolen und Töpfchen. Verfahren zur Herstellung von Glas waren vermutlich bereits in Mesopotamien und im alten Ägypten bekannt. Doch erst in römischer Zeit entwickelte man die Technik des Glasblasens. Parfumfläschchen wurden mit dieser Methode wohl schon im 1. Jahrhundert vor Christus hergestellt.

Die Römer kannten auch Behälter in Form einer Kugel aus spangenartigen Streben. Diese Duftgefäße konnten einen Schwamm aufnehmen, den man mit wohlriechenden Essenzen tränkte. Diese römische Form erinnert schon stark an Duftbehälter, die ab dem 15. Jahrhundert in Europa weite Verbreitung fanden: die Bisamäpfel und Pomander.

Die Parfumflakons des 18. Jahrhunderts haben ihre Form in Anlehnung an die Ketten- oder Pilgerflaschen erhalten. Die Kettenflasche ist seit der Spätgotik bekannt. Durch ihre und den Schraubverschluss war sie für Reisen geeignet.

Die industrielle Produktion von Parfums zog auch die Serienherstellung von Glasflaschen nach sich. Die Modemetropole Paris wurde auch in der Kreation immer neuer Düfte führend. So verwundert es nicht, dass die drei bedeutendsten französischen Glaskünstler des ausgehenden 19. und des frühen 20. Jahrhunderts, Gallé, Lalique und Marinot, vielfältige Duftflakons gestaltet haben.
In der Ausstellung begegnet man auch Düften aus längst vergangener Zeit, welche von heutigen Nasen nicht mehr unbedingt als wohlriechend wahrgenommen werden. Dazu kommen zwölf Düfte aus verschiedenen Duftfamilien.

Workshops und ein Wettbewerb im Rahmen der Sonderausstellung geben kleinen und großen Besuchern Gelegenheit, die Welt der Flakons und Parfums selber zu erleben. Das Foto zeigt einen Flakon aus Glas von Émile Gallé, Dekor Wildrose, Nancy, Frankreich, 1903.

Öffnungszeiten: Spielzeug Welten Museum Basel, Steinenvorstadt 1, Dienstag bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr, im Dezember täglich von 10 bis 18 Uhr
von BZ/Foto: Spielzeugwelten Museum
am Mi, 18. Oktober 2017

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