BZ-Tipp: Konzerte

Phantastisches, Unheimliches, Wunderbares

Sinfonieorchester Basel unter Leitung von Ivor Bolton mit verschiedenen Programmen in Basel und Lörrach.

Am Donnerstag, 6. Dezember, 19.30 Uhr, spielt das Sinfonieorchester Basel unter der Leitung des Chefdirigenten Ivor Bolton im Musical Theater Basel Berios Variationen zu Boccherinis Ritirata Notturna di Madrid und zur Wunscharie des Papageno aus Mozarts Zauberflöte. Außerdem steht Mozarts Konzert für Klarinette und Orchester in A-Dur mit dem international renommierten Klarinettisten Martin Fröst auf dem Programm.

Fantastisches, Unheimliches und Wunderbares treffen in dem Konzert aufeinander. Das Sinfonierochester Basel beginnt mit der Beschreibung einer Nacht in Madrid. Spukhaft wird die zapfenstreichblasende Madrider Nachtwache am Publikum vorbeiziehen. Luigi Boccherini komponierte diese nächtliche Klangkulisse seiner Wahlheimat Madrid ursprünglich für ein Streichquintett, und Luciano Berio hat sie für Orchester bearbeitet. Seine Variationen auf die Arie des Papageno zeigen Berio dagegen als einen Komponisten, der sich von Mozarts Original sehr weit entfernen konnte.
In die Welt des Wunderbaren versetzt Mozarts Klarinettenkonzert die Zuhörer. In der Symphonie fantastique von Hector Berlioz bringt das Aufeinanderprallen von Wunderbarem mit dem Unheimlichen und Fantastischen das Publikum auf einen atemberaubenden Parcours zwischen Traum und Realität. Sie ist eine exzessive Partitur, die musikalische Nachzeichnung eines Drogenrausches. Gleichwohl ist die Symphonie fantastique ein einmalig kunstvoll konstruiertes Werk, in dem der Komponist auf innovative Weise die Instrumente seiner Zeit einsetzt.
Nur einen Tag später, am Freitag, 7. Dezember, 20 Uhr, gastiert das Sinfonieorchester Basel im Lörracher Burghof. Unterwelt, Trauer, Verwünschungen sind Schlagworte für die sphärische c-Moll-Tonart, in der Beethovens 3. Klavierkonzert steht. Es entstand über drei Jahre und wurde 1803 uraufgeführt. Beethoven emanzipierte sich mit ihm vollends von Haydn und Mozart und das Publikum jubilierte. Es besitzt bereits die sinfonischen Merkmale, die bei den späteren Klavierkonzerten Beethovens so selbstverständlich wie unverzichtbar sind.

Paul Lewis – Brendel-Meisterschüler und führender Klaviervirtuose Englands – verleiht diesem Werk mit dem Sinfonieorchester Basel unter der Leitung seines Landsmanns Ivor Bolton eine prachtvolle sinfonische Aura. Ebenfalls auf dem Programm stehen Berios Zusammenführung der vier Versionen von Boccherinis populären Streichquintett und Berlioz’ Monumentalwerk romantischer Programmmusik, dessen sinfonisches Klangbild ebenso zukunftsweisend wie Beethovens 3. Klavierkonzert ist.

Vorverkauf: für Basel unter http://www.sinfonieorchesterbasel.ch

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von BZ/Foto: Molina Visuals
am Di, 04. Dezember 2018

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