Ticket: Sie scheinen auch privat echte Freuden geworden zu sein...

Kevin Hart: Nein, sind wir nicht.
Dwayne Johnson: Privat? Freunde? Wir sind keine Freunde.
KH: Wir tun nur so, in Wirklichkeit kann ich den Kerl gar nicht leiden. Okay, Spaß beiseite. Wir waren sogar vor unseren Filmen befreundet. Unsere Freundschaft ist im Laufe der Zeit gewachsen. Wir schätzen uns sehr, und alles, was man von uns vor und hinter der Kamera mitbekommt, ist authentisch.
DJ: Die Chemie zwischen uns stimmt einfach, auch wenn ich ihn hasse (lacht). "Jumanji" war für uns nun eine weitere Gelegenheit zur Zusammenarbeit. Dass wir hier im Grunde Teenager spielen, hat uns sofort angemacht.
Ticket: Hat Sie der Film an eigene Ängste als Jugendlicher erinnert?
KH: Als Teenager hat mich nichts verängstigt. Ich war immer der coole und liebenswerte Typ.
DJ: Er war der beliebteste Schüler seiner Schule. Er wurde allerdings daheim unterrichtet, keine Ahnung, wie da bei Mitschülern so beliebt geworden sein kann (lacht). Ich hatte viel Spaß an meiner Rolle als nervöser, unsicherer Junge in "Jumanji". Mit 14, 15 war ich auch ziemlich verunsichert. Meine Familie war immer auf Achse, und in jeder Stadt war ich wieder der Neue, der sich beweisen musste. Das war oft nicht leicht für mich. Kevin hingegen ging die ganze Zeit in Philadelphia zur Schule. Klar konnte er so seine Coolness ausbauen.
Ticket: Aber waren Sie nicht schon damals eine Sportskanone?
DJ: Ich war mehr der athletische Typ, während Kevin in der Hinsicht Förderkurse besuchen musste.
KH: Ich war der witzige Typ, schon deshalb hat es Spaß gemacht, in "Jumanji" wieder kindisch sein zu dürfen, diesmal allerdings mit Absicht. Erst als sich die vier Kids im Film zu ihren Avataren verwandeln, sind sie gezwungen, sich mit sich selbst auseinanderzusetzen, ihre Fassaden abzulegen und herauszufinden, wer sie wirklich sind. Danach akzeptieren sie sich so, wie sie sind. Ticket: Mr. Johnson, Sie sind auch Produzent von "Jumanji", der auf einem Film vor 22 Jahren mit Robin Williams in der Hauptrolle basiert. Was bewog Sie zur Neuauflage?
DJ: Die Idee zog schon länger in Hollywood ihre Kreise. Es ging nur noch darum, den richtigen Ansatzpunkt zu finden. Jack Black las schon vor Jahren das Skript, dann Kevin und schließlich ich. Als mich Kevin fragte, was ich davon halten würde, meinte ich nur, da steckt Potenzial drin, lass es uns machen. Richtig klick machte es aber erst, als klar war, dass wir alle im Grunde Teenager spielen würden. Das fühlte sich neu und erfrischend an.
Ticket: Im Film hat jede Figur Stärken und Schwächen. Wie schätzen Sie Ihre gegenseitig ein?
KH: Meine Stärke ist meine Freundlichkeit anderen gegenüber.
DJ: Hey, gemeint ist, dass wir uns gegenseitig einschätzen! Du selbst hast keine Stärken, und deine Schwäche ist das Leben an sich.
KH: Na gut, wo liegen deine Stärken? Ich denke, Dwayne hat die Fähigkeit, sich auf eine Sache konzentrieren zu können. Seine Schwäche ist jedoch das zu erreichen, worauf er sich konzentriert hat.
DJ (lacht): Ja, ich bin sehr stark, mich auf eine Sache zu konzentrieren, aber zu schwach, zu vollenden, was ich damit erreichen wollte. Das ist ja echt lustig.
KH: Jeder muss doch eine Schwäche haben. Wir sind doch alle nur Menschen, keine Superhelden. Eine Stärke, die dieser Kerl neben mir aber wirklich besitzt, ist seine Fähigkeit, hart zu arbeiten.

von tsc