Malerei und Plastik

Rainer Nepita und Jörg Bach in einer Doppelausstellung der Städtischen Galerie Offenburg

Die Städtische Galerie auf dem Offenburger Kulturforum zeigt von diesem Freitag an die Doppelausstellung Rainer Nepita und Jörg Bach.

OFFENBURG. Linien aus Pflanzen oder frei erfundene Figurationen, feine Malerei und Kleinplastiken sind ab diesen Freitag in der Städtischen Galerie zu sehen. Die Vernissage mit den Künstlern Rainer Nepita und Jörg Bach findet um 19 Uhr statt. Als Rainer Nepita von Galerie-Leiterin Gerlinde Brandenburger-Eisele gefragt wurde, ob er in der Städtischen Galerie ausstellen möchte, sagte er freudig zu und bat den Bildhauer-Kollegen Jörg Bach aus Mühlheim an der Donau dazu.

Entstanden ist eine feine Ausstellung, in der die Arbeiten gut korrespondieren. Die Leichtigkeit in der Malerei steht dem Handfesten der Kleinplastiken gegenüber. Eine größere Präsentation von Rainer Nepita war zuletzt 2013 im Künstlerkreis zu sehen. Einige Arbeiten sind von daher noch bekannt, doch ist in der Zwischenzeit viel Neues entstanden, besonders während eines viermonatigen Studienaufenthaltes vor drei Jahren in Basel. Nach einer Phase mit sehr kräftigen Farben sind die neuen Arbeiten in dunklen Tönen gehalten, auf denen sich die durch Pflanzenumrisse inspirierten, farbigen Linien tummeln, kulminieren, ja fast tanzen. Neu ins Bild gekommen ist auch eine Raumtiefe, die durch Schichtenübermalungen, teils schleierhaft transparent, und durch die Wirkung der Farben an sich entsteht, die mal in den helleren Farbwerten das Vorne betonen und dann in die Tiefe ziehen wie durch dunkles Blau. Viele gemischte Töne und die Verwendung von Ölfarbstiften, die im Malen das Zeichnen erlauben, machen die Malzeichnungen fein und sehenswert. Großformatige Bleistift- und Erdton-Zeichnungen verraten darüber hinaus den Blick in die Werkstatt. Die Formenvielfalt von Wildpflanzen, Blattumrisse oder ganze Abdrücke liefern das Material. Ein Raum ist einem Ganzjahresprojekt gewidmet, in dem Nepita jeden Monat die Pflanzen dokumentiert und so das Werden und Vergehen, das Wachsen und Eingehen als allgemeines Thema in den Vordergrund rückt.

Materialsammlung Nepitas trifft Haas-Gerber-Stillleben

Die Arbeiten des Plastikers Jörg Bach, der im Sommer mit großen Außenarbeiten im öffentlichen Raum der Lahrer Innenstadt präsent war, sind in den Räumen wohlplatziert, zu kleinen Gruppen zusammengestellt oder als Einzelakzent gesetzt. Das Spiel mit der Oberfläche, der Grad der Bearbeitung wird in der Ausstellung verdeutlicht. Die höchste, spielerisch leichte Arbeit lässt die an das blanke Stahlblech gesetzten Schweißpunkte erkennen und thematisiert so den Arbeitsprozess. Hinsichtlich der Formsprache bilden die Arbeiten eine Ergänzung zu Nepitas Pflanzenlinien, da die klaren Kanten, die Linie in der Bildhauerei, die Werke bestimmen. Einige Arbeiten leben vom eingeschlossenen Volumen, andere sind eher Raumzeichnungen, die mit dem ausgesparten Volumen spielen. Es ist nicht die erste gemeinsame Präsentation dieser beiden Künstler, die sich vor dem persönlichen Kennenlernen über das gegenseitige Wahrnehmen der Werke begegneten. Beide sind Mitglied im Künstlerbund Baden-Württemberg.

Der achte Raum der Galerie verweist auf die enge Beziehung, die Nepita zu der Offenburger Malerin Gretel Haas-Gerber hatte. Zwei kleine Stillleben von ihr und eine Materialsammlung von Nepita sind hier zu sehen.

Städtische Galerie, Amand-Goegg-Straße 2, 77654 Offenburg, Tel. 0781-822040, Dienstag bis Freitag 13 bis 17 Uhr, Samstag bis Sonntag 11 bis 17 Uhr, bis 10. Februar 2019. Zur Ausstellung erscheint ein Katalog. http://www.galerie-offenburg.de
von Susanne Ramm-Weber
am Fr, 19. Oktober 2018

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