Reihe Stückbox im Neuen Theater Dornach mit "Der Mann im Turm oder Das Geheimnis der Zeit"

In einer Gesellschaft in der zwischenmenschliche Beziehungen immer digitaler werden, Zeit immer knapper scheint und Veränderungen immer schneller vollzogen werden, wirkt die Sichtweise eines Kindes entschleunigend, entlarvend und berührend zugleich.

Mit "Der Mann im Turm oder das Geheimnis der Zeit" hat der Schweizer Autor Andreas Sauter ein Stück über den Verlust einer Liebe und die Kraft kindlicher Phantasie geschaffen, das am Mittwoch, 29. März, im Rahmen der Reihe "Stückbox" im Neuen Theater Dornach Premiere feiert.
Eigentlich ist alles da, was es zum Glück braucht. Trotzdem reist der Vater eines Tages ab, die Mutter bleibt mit einem fragenden Kind zurück. Aus dem Zwiegespräch eines einsamen Kindes mit einem herbeigeträumten "Wächter der Zeit" entwickelt Sauter eine berührende Auseinandersetzung mit der Welt der Erwachsenen, dem Rätsel der Veränderung und dem Geheimnis der Zeit. Er schaut mit den Augen des Kindes, er spricht den Kindern aus der Seele und hält den Erwachsenen einen Spiegel vor.
Die Regie führt Ursina Greuel, es spielen Newa Gravit und Krishan Krone: "Wie wenn Eltern abends am Bettrand sitzen und dem Kind eine Geschichte vor dem Einschlafen erzählen, erzählen Newa Grawit und Krishan Krone die Geschichte von einem Mann, einer Frau und einem Kind. Sie erzählen sich die Geschichte gegenseitig, dabei wird sie wahr und kann weitergesponnen werden ... so wie man sie sich wünscht." Mit dabei ist wie immer bei der Stückbox der Autor und das Publikum, das sich im Rahmen eines ungezwungenen Gesprächs im Anschluss mit den Schreibenden und Spielenden austauschen kann! Der gesamte Text ist wie bei allen Stückbox-Inzenierungen außerdem in einem speziell angefertigten Programmheft erhältlich.
Der Schweizer Autor Andreas Sauter lebt in Berlin, arbeitet als freischaffender Autor und Regisseur für Theater, Hörspiel und Film und hat in den letzten Jahren wiederholt als Gastdozent am Studiengang "Szenisches Schreiben" an der UdK Berlin unterrichtet. Er leitet Schreibworkshops und Stückentwicklungen an verschiedenen Theatern, war maßgeblich am Konzept der Stückbox beteiligt, und setzt sich seit Jahren dafür ein, dass AutorInnen im Theaterbetrieb ernster genommen werden.
Die Stückbox N°8 ist die letzte Aufführung der zweiten Stückbox-Spielzeit 2016/17. Sie erarbeitet in kurzer Zeitspanne neue Texte für die Buhne und präsentiert diese in roher Form. Sie lebt vom und im kontinuierlichen Austausch zwischen Schreibenden, Spielenden und dem Publikum.

von BZ/Foto: Ursina Greuel